Wenn ein winziges Fischmännchen an einem riesigen Weibchen festgewachsen ist, Hummer ewig jung bleiben und ein Käfer nach Arnold Schwarzenegger benannt ist, klingt das erst einmal amüsant. Biologische Vielfalt kann zum Lachen und Staunen bringen – und doch bewirkt sie noch sehr viel mehr: Biodiversität stellt sicher, dass wir etwas zu essen haben, dass die Luft klar und das Wasser trinkbar ist, dass wir schneller gesund und seltener krank werden. Ohne Mikroorganismen gäbe es weder Bier noch Humus; ohne Mücken keine Schokolade.
Tatsächlich gibt es keinen Lebensbereich, der nicht von Biodiversität abhängig wäre. Das Buch von Frauke Fischer und Hilke Oberhansberg, »Was hat die Mücke je für uns getan? Endlich verstehen, was biologische Vielfalt für unser Leben bedeutet« (ET 06.10.2020), führt dies eindrücklich vor Augen. »Wir wollen nicht über das Artensterben lamentieren, so gravierend es ist«, sagen die beiden Autorinnen. Zwar liefern sie dafür auch Belege und Zahlen, etwa dass die weltweite Biomasse von Säugetieren seit 1970 um 82 Prozent abgenommen hat. Was die beiden aber vor allem wollen, ist das Leben in seiner ganzen Faszination und Fülle beschreiben. Dazu haben sie eine Vielzahl verblüffender Beispiele zusammengetragen und verständlich auf den Punkt gebracht, warum wir Biodiversität brauchen – mehr als alles andere.
Frauke Fischer, Hilke Oberhansberg, »Was hat die Mücke je für uns getan?«, 224 S., Softcover,
ISBN 978-3-96238-209-4, 20 Euro / 20,60 Euro (A).
Die Autorinnen
Die promovierte Biologin Frauke Fischer gründete 2003 die Agentur »auf!«, die Unternehmen bei ihrem Engagement für Nachhaltigkeit, Klimaschutz und den Erhalt von Biodiversität berät. Sie ist Mitautorin des Buchs »Planet 3.0 – Klima.Leben.Zukunft.«; im oekom verlag erschien von ihr zuletzt »Der Palmöl-Kompass«.
Hilke Oberhansberg ist promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin, studierte Interdisziplinäre Umweltwissenschaften und arbeitet im Bereich Umweltbildung- und beratung. Im Kontext der gesellschaftlichen Entwicklung hin zu mehr Nachhaltigkeit interessiert sie insbesondere der Mensch innerhalb und außerhalb von Organisationen, in seinem Tun und seinen Rollen als Mitarbeiter, Konsument und Akteur.
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