Wenn diese Woche am Mittwoch, 9 SEP 2020, die Berlin Art Week beginnt, können Besucher*innen fünf Tage lang den aktuellen Themen der Gegenwartskunst nachspüren und die kulturelle Vielfalt der deutschen Hauptstadt entdecken. Besondere Einblicke in die Kunstszene Berlins—auch für alle, die dieses Jahr nicht vor Ort sein können—geben die neuen digitalen Formate der Berlin Art Week: Das Online Journal schafft mit Interviews, Features, Essays und Bildstrecken Zugang zu den Inhalten des diesjährigen Programms und den Akteur*innen des Partner*innennetzwerks. Die Playlist begleitet die Besucher*innen als Live- und On-Demand-Plattform durch die Woche und erweitert das Programm um Audio- und Videoformate wie zum Beispiel die ›Quarantine Dreams‹ des Künstlers David OReilly. Die Berlin Art Week wird erneut mit Mitteln der Senatsverwaltung für Kultur und Europa und der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe ermöglicht und von der Gasag AG gesponsort.
Kultursenator Dr. Klaus Lederer: »Die Pandemie ist noch nicht vorbei, aber das kulturelle Leben in Berlin soll und muss weitergehen. Daher freue ich mich sehr, dass die Partner-institutionen gemeinsam mit Kulturprojekte Berlin für die Berlin Art Week in diesem besonderen Jahr neue Ideen und Formate gefunden haben, um ein so vielfältiges Kunst-erlebnis für eine breite Besucher*innenschicht möglich zu machen. Mit der von uns geförderten Ausstellung Studio Berlin der Boros Foundation im Berghain können wir neben der jährlichen Auszeichnung künstlerischer Projekträume und Initiativen einen weiteren wertvollen Beitrag für die Berlin Art Week leisten.«
Wirtschaftssenatorin Ramona Pop: »Die Berlin Art Week ist ein einzigartiger Zusammenschluss von Kultur und Wirtschaft, davon profitiert der Standort Berlin auf vielfältige Weise. In diesem Jahr unterstützen wir innerhalb der Berlin Art Week neben dem jährlichen VBKI-Preis Berliner Galerien insbesondere auch die Messe Positions Berlin Art Fair, und konnten darüber hinaus die Förderung auf das Gallery Weekend erweitern und somit das Galerien-Segment stärken.«
Über das spezielle Reservierungstool der Berlin Art Week können zudem online Zeitfenstertickets für die Eröffnungen und kostenfreien Sonderveranstaltungen wie Führungen, Performances und Screenings gebucht werden.
In diesem Jahr haben auch viele Partnerinstitutionen ihre Angebote nach draußen verlegt. So zeigt zum Beispiel das HAU Hebbel am Ufer eine Performance von Gintersdorfer/Klaßen auf der Wiese vor dem HAU2, die neue temporäre Skulptur von Valie Export wird vor dem PalaisPopulaire enthüllt und es gibt ein Kino-Experiment des Projektraumes bi’bak an der Fassade des Hauses der Statistik. Außerdem wird eine Neuauflage von Hans Haackes Werk ›Wir (alle) sind das Volk‹, initiiert vom Neuen Berliner Kunstvereins (n.b.k.) und realisiert von Kulturprojekte Berlin, gezeigt. An zahlreichen Partnerorten wie der Akademie der Künste, den Berliner Festspielen/Immersion, dem Gropius Bau, dem Haus der Kulturen der Welt, dem Kindl—Zentrum für zeitgenössische Kunst, Savvy Contemporary, der Volksbühne Berlin wird die Intervention in Form von Fahnen, Bannern und Plakaten an den Fassaden und Plätzen der Partner zu sehen und für alle jederzeit frei zugänglich sein.
Neben dem Angebot der Messen Positions Berlin Art Fair und paper position.berlin die in diesem Jahr mit über 130 Aussteller*innen und einem Rahmenprogramm aus Talks, Preis-verleihungen und Performances im ehemaligen Flughafen Tempelhof stattfinden, ist auch die zweite Ausgabe der Messe in St. Agnes in der König Galerie Teil der Berlin Art Week. Ein besonderes Highlight wird Studio Berlin, eine Kooperation der Boros Foundation mit dem Berliner Club Berghain, sein. Darüber hinaus gewähren 13 Privatsammlungen mit Sonderöffnungszeiten exklusive Einblicke in ihre Sammlungsbestände wie beispielsweise die haubrok foundation mit ›during the exhibition‹ oder Fluentum mit Christian Jankowski’s ›Sender and Receiver‹. Außerdem werden 10 Gewinner*innen des Preises für künstlerische Projekträume und –initiativen vorgestellt, der 2020 bereits zum neunten Mal von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa verliehen wird. Drei nominierte Berliner Galerien—ChertLüdde, Galerie Tanja Wagner, Galerie Noah Klink—gehen um den VBKI-Preis Berliner Galerien ins Rennen, der ebenso im Rahmen der Berlin Art Week verliehen wird.
Die diesjährigen Partner der Berlin Art Week sind: Akademie der Künste, Berliner Festspiele/Immersion, Berlinische Galerie, C/O Berlin, Gropius Bau, HAU Hebbel am Ufer, Haus der Kulturen der Welt, Kindl—Zentrum für zeitgenössische Kunst, KW Institute for Contemporary Art, Nationalgalerie—Staatliche Museen zu Berlin / Hamburger Bahnhof—Museum für Gegenwart—Berlin, Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.), nGbK/neue Gesellschaft für bildende Kunst, PalaisPopulaire, Schering Stiftung, Schinkel Pavillon und die 11. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst.
Als neue Partner der Berlin Art Week in diesem Jahr sind außerdem dabei: Brücke-Museum, ifa-Galerie Berlin, Savvy Contemporary und Times Art Center Berlin.
Das Programm der Berlin Art Week 2020 im Tagesüberblick:
Mittwoch, 9 SEP
Mit dem Start der Berlin Art Week öffnet Studio Berlin seine Türen im Berghain mit einer Werkschau von mehr als 100 in Berlin lebenden Künstler*innen, darunter Julian Charriére, Olafur Eliasson, Isa Genzken, Jonathan Monk, Monica Bonvicini, Alicja Kwade und Wolfgang Tillmans. Zudem haben die neuen Partner der Berlin Art Week—ifa-Galerie Berlin mit ›Time Goes By‹ von Rebecca Horn und Antonio Paucar und Times Art Center Berlin mit ›Readings from Below‹—ihren Opening Day. Außerdem eröffnen ›The Blow-Up Regime‹ von Gasag-Kunstpreisgewinner Marc Bauer in der Berlinischen Galerie, die Gruppenausstellung ›Lost in America‹ im n.b.k., eine neue temporäre Außenskulptur von Valie Export wird vor dem PalaisPopulaire eingeweiht und im Haus der Kulturen der Welt gibt es das Berlin Art Week Special zu ›Aby Warburg. Ein—Blick hinter die Kulissen‹.
Donnerstag, 10 SEP
Die Open Air-Performances des Künstlerduos Gintersdorfer/Klaßen sind auf der Wiese vor dem HAU2 Hebbel am Ufer zu sehen und in der Akademie der Künste läuft das in Kooperation mit der Berlin Art Week entwickelte ganztägige diskursive Veranstaltungsformat ›EC(centri)City—Die exzentrische Stadt‹, kuratiert von Nadim Julien Samman mit Talks, online zugänglichen Posdcasts und Filmen. Der Projektraum oqbo | raum für bild wort und ton eröffnet seine Ausstellung ›… außer vielleicht eine Konstellation. Hommage á Giandomenico Tiepolo‹ und wird zudem mit neun weiteren Projekträumen und –initiativen heute feierlich mit dem Project Space Award ausgezeichnet. Ab Donnerstag geben die Positions Berlin Art Fair sowie die paper positions.berlin auf dem Gelände des ehemaligen Tempelhofer Flughafens einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen in der zeitgenössischen Kunst. Neben dem Programm der nationalen und internationalen Galerien sind auch die kuratierte Sonderausstellung ›selected Positions‹, die angehenden Sammler*innen einen Einstieg in den Kunstmarkt bietet und die ›academy Positions‹ im Programm, bei der Absolvent*innen deutscher und internationaler Kunsthochschulen vorgestellt werden. Zu Gast ist erstmals die renommierte Messe für Fotografie, ›Photo Basel‹ und im Außenbereich ist zudem ein kuratierter Skulpturenpark, die ›Open Air Positions‹, zu sehen.
Freitag, 11 SEP
Ab heute beginnen die Besucher*innentage auf der Positions Berlin Art Fair. Auf der ›Friday Night Positions‹ öffnen die teilnehmenden Galerien auch am Abend ihre Ausstellungen. Das Haus der Kulturen der Welt zeigt zum Opening Day der Ausstellung ›Errata‹ künstlerische Interventionen u.a. von New Red Order oder Ariella Azoulay und ab Freitagnachmittag laden die Bewohner*innen des Werkhof L.57, auf Initiative des Sammlers Ivo Wessel, erstmals zu Tagen der offenen Tür ein: Künstler*innen wie Via Lewandowsky, Karin Sander oder Anri Sala öffnen ihre Ateliers und präsentieren sich gemeinsam in einer Gruppenausstellung in den Räumen der Architekt*innen Sauerbruch Hutton. Am Abend öffnet KW Institute for Contemporary Art mit ihrer Reihe KW on location die Pickle Bar des Künstler*innenkollektivs Slavs and Tartars und die Berliner Festspiele/Immersion feiern die Weltpremiere des Performance-Konzerts ›Aurora Wounds‹ von Caterina Barbieri und Ruben Spini im Zeiss-Großplanetarium.
Samstag/Sonntag, 12—13 SEP
Das Wochenende startet mit den ganztägigen Ausstellungseröffnungen von Ann Oren, Lerato Shadi, Nik Nowak und der Gruppenausstellung ›The Invented History‹ im Kindl—Zentrum für zeitgenössische Kunst sowie der Eröffnung von Vivian Suters ›Bonzo’s Dream‹ im Brücke-Museum, bei der die Sammlung des Hauses zum ersten Mal in den direkten Dialog mit einer zeitgenössischen Position tritt. Bei C/O Berlin eröffnen die Ausstellungen zu Harald Hauswald, Michael Danner und Felicity Hammond und auch die ›Messe in St. Agnes‹ in der König Galerie öffnet ihre Türen für alle Besucher*innen und bietet neben einer Auswahl von Arbeiten aus dem Primär- und Sekundärmarkt ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Konzerten, Lesungen und Gesprächsveranstaltungen. Am Sonntagabend geben Katharina Grosse und Stefan Schneider als Berlin Art Week Special eine Performance im Hamburger Bahnhof—Museum für Gegenwart—Berlin. Über das Wochenende bilden auch die 13 Privatsammlungen einen attraktiven Anlaufpunkt. Viele von ihnen öffnen exklusiv zur Berlin Art Week ihre privaten Räume für Besucher*innen und bieten persönlich Führungen durch ihre Sammlungen an.
Das ganze Wochenende hält ein großes Angebot an Touren bereit:
In diesem Jahr gibt es von der Berlin Art Week redaktionell erstellte Kieztouren zu Ausstellungshäusern und Museen, Galerien, Privatsammlungen, Projekträumen, künstlerischen Interventionen im Außenraum und weiteren spannenden Orten in den unterschiedlichen Stadtteilen, ergänzt mit Tipps für Cafés, Restaurants und ruhige Orte für kleine Pausen zwischendurch. Die Galerientouren von BerlinViews in Kooperation mit Scary Art führen zu Fuß oder mit dem Fahrrad durch die Berliner Galerienlandschaft. Niche Berlin bietet geführte Touren zu neuen Projekträumen und Initiativen in Tiergarten und Wedding und das Netzwerk Berliner Projekträume und –initiativen bietet kostenlose Fahrradtouren zu den Preisträger*innen des Project Space Awards an.
Weitere Informationen:
Kulturprojekte Berlin GmbH
Klosterstr. 68
10179 Berlin
Telefon: +49 (30) 24749-732
Telefax: +49 (30) 24749-710
http://www.kulturprojekte-berlin.de
Telefon: +49 (30) 24749-849
E-Mail: p.neye@kulturprojekte.berlin