75 Jahre BBV: „Lebensgrundlagen und Höfe für kommende Generationen erhalten!“

Genau 75 Jahre ist es her, da wurde in München der Bayerische Bauernverband gegründet. Wegen der Corona-Pandemie musste das Bayerische Zentral-Landwirtschaftsfest im Jubiläumsjahr entfallen und auch die geplanten Festveranstaltungen wurden bis auf weiteres verschoben.

 Beim Festpräsidium am offiziellen Gründungstag des Verbandes sagte Bauernpräsident Walter Heidl am Montag im Haus der bayerischen Landwirtschaft Herrsching: „Als sich am 7. September 1945 in München die 22 Gründungsmitglieder zusammengefunden haben, lag das Kriegsende erst wenige Wochen zurück. Um das Feld nicht dem Hunger zu überlassen, haben die Bäuerinnen und Bauern angepackt und sehr schnell einen eigenen Verband gegründet. Und zwar eine freie, parteipolitisch unabhängige und gemeinsame Bauernorganisation, mit der auch die Zersplitterung der bäuerlichen Interessenvertretung in der Weimarer Republik sowie die Nazi-Diktatur und die Zwangsorganisation der Landwirtschaft im Reichsnährstand überwunden werden konnten.“

In den vergangenen 75 Jahren war die Arbeit des Bauernverbandes geprägt von einem rasanten Wandel in der Land- und Forstwirtschaft und von der bisher größten technischen Revolution in der Menschheitsgeschichte. „Trotz der tiefgreifenden Veränderungen auf den Höfen und auf dem Land ist es in Bayern gelungen, die im Bundesvergleich kleineren Strukturen ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten“, sagte Heidl. „Der Klimawandel, die Digitalisierung und die globale Vernetzung verändern Wirtschaft und Gesellschaft weiter grundlegend und in rasantem Tempo. Auch die nächsten Jahre werden für uns alle von tiefgreifenden Veränderungen geprägt sein. Das macht auch vor unseren Höfen nicht Halt und erfordert neue Wege und Lösungen“, sagte Heidl.

Der Bauernverband stehe in dieser Situation als Partner an der Seite seiner Mitglieder und gebe Hilfestellung bei persönlichen Entscheidungen. „Mit unserem politischen Einsatz versuchen wir gleichzeitig die Rahmenbedingungen für die Arbeit auf den Feldern und im Stall im Sinne der Bauernfamilien praxisgerecht auszugestalten. Das ist aus meiner Sicht heute wichtiger denn je. Damit unsere natürlichen Lebensgrundlagen und die Höfe für kommende Generationen erhalten werden können, ist ein fairer Ausgleich für die hohen Kosten bei Umweltauflagen oder beim Tierwohl nötig“, sagte Heidl. „Seit inzwischen 75 Jahren setzt sich unser Verband für die Belange der Bauernfamilien und den Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft in Bayern ein. Gemeinsam mit unseren über 140.000 Mitgliedern müssen wir uns auch künftig mit aller Kraft an diesem Ziel orientieren. Es geht um die Zukunft unserer Höfe. Um den Erhalt unserer Kulturlandschaft. Und unser Essen aus Bayern!“, machte Heidl deutlich.

Wegen den Abstands- und Hygienevorschriften konnten am Festpräsidium in Herrsching nur  knapp 60 Festgäste teilnehmen. Darunter auch Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, die Leiterin der Akademie für Politische Bildung Tutzing Prof. Dr. Ursula Münch sowie der Präsident des Deutschen Bauernverbandes Joachim Rukwied. Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter gratulierte per Videobotschaft.

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