Karl Mickel (1935–2000) liebte und lobte den Sport. Die Titelfigur seines Romans= Lachmunds Freunde ist ein träumender Boxer, zwei weitere Figuren, Hammer und Bär, spielen Handball. Der Dichter selbst spielte Tennis und ritt; gern schaute er Fußball im Fernsehen, am liebsten: Dynamo Dresden, die Mannschaft seiner Heimatstadt, deren Zerstörung er als Kind erlebte. Nach dem Abitur studierte er als junger SED-Genosse an der Hochschule für Ökonomie in Berlin Wirtschaft, später arbeitete er als Redakteur, Dramaturg und Dozent an der Schauspielschule ›Ernst Busch‹. Weniger bekannt als seine Gedichte sind seine Theaterstücke und Libretti, die er mit und für Paul Dessau, später auch für Friedrich Schenker schrieb. Die erste Zusammenarbeit mit Dessau war das 1964 uraufgeführte Requiem für Patrice Lumumba, später folgte die Oper Einstein (UA 1974). Die Briefe Paul Dessaus gehören ebenso zum neuerworbenen Teil des Nachlasses wie eine Fassung des zweiten Teils seines einzigen Romans Lachmunds Freunde, der 2006 posthum gemeinsam mit dem früher verfassten ersten Teil erschien. Zu diesem Werk notierte Mickel: »Zweites Buch: Es muss Heiterkeit atmen.«
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