Schon relativ früh stand für Ronja fest, dass sie eine Ausbildung zur Zimmerin macht. Nach dem Abitur und einem FSJ hat sie sich für das „Biberacher Modell“ entschieden, eine duale Ausbildung zur Zimmerin mit begleitendem Studium zur Ingenieurin im Bereich Projektmanagement Holzbau. Die Meisterprüfung bildet den Abschluss der dualen Ausbildungsmöglichkeit von Handwerk und Studium. „Die Ausbildung und das Studium werden in räumlicher und zeitlicher Vernetzung angeboten, so dass ich etwa ein Jahr an Zeit gewinne und schneller in den Betrieb einsteigen kann“, erklärt Ronja ihre Entscheidung für dieses Modell.
Ihr Ausbildungsmeister Thomas Möhrle ist begeistert vom Engagement der Tochter der Geschäftsführerin: „Es ist nicht immer einfach, in einem Team von zehn Zimmerern als einzige Frau zu arbeiten, aber Ronjas offene und zupackende Art, ihre Zielstrebigkeit und die Präzision beim Arbeiten machen sie zu einer Bereicherung für unseren Betrieb“. Auch Ronja schwärmt von ihren wunderbaren Kollegen: „Wir sind ein klasse Team und ich bin begeistert von der Arbeit mit Holz. Jeden Tag erschaffe ich etwas Neues aus dem nachhaltigen Werkstoff Holz. Zudem ist sehr viel Kopfarbeit bei der Arbeit gefragt, und das ist etwas, was mich jeden Tag vor neue Herausforderungen stellt, mir aber auch sehr viel Spaß macht.“
Ihr Freizeit verbringt die Auszubildende gern im Reitstall bei ihrem Pferd, kann ihrem Hobby aber leider nur am Wochenende nachgehen, da sie oft unter der Woche in Biberach Blockunterricht hat. Und wenn sie am Wochenende zu Hause ist, sieht man die 21-Jährige häufig in der Halle beim Ausarbeiten von Übungsstücken und Modellen für die Berufsschule.
Die Günter Holzbau GmbH blickt auf eine 100-jährige Traditionsgeschichte zurück. Der Betrieb, der von Heike Günter und Thomas Möhrle geleitet wird, ist vom Zimmererverband mit 4 Sternen klassifiziert worden. Um der Auszeichnung gerecht zu werden, setzt der Zimmererbetrieb auf Ausbildung, permanente Mitarbeiterschulung und neueste Technik. Bei der Verarbeitung werden nur Hölzer und Materialien verwendet, die eine enorme Langlebigkeit gewährleisten. Hölzer aus dem Schwarzwald sorgen für Nachhaltigkeit. Neben Ronja werden zurzeit drei weitere junge Menschen ausgebildet – seit 2003 insgesamt zwölf.
Harald Herrmann, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen und Dr. Joachim Eisert, Hauptgeschäftsführer, wiesen bei der Übergabe der Ehrenurkunde und einem Geldpräsent an Ronja Günter darauf hin, dass der Betrieb immer ein gehöriges Stück zu guten Ausbildungsleistungen mit beitrage.
Mit der Auszeichnung zum „Lehrling des Monats“, so Herrmann weiter, solle aber auch der Vorbildcharakter von jungen Erwachsenen hervorgehoben werden. „Schön wäre es, wenn auf diesem Weg ein Ansporn für andere geschaffen werden könnte, eine Ausbildung im Handwerk zu beginnen.“
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