Die Klimakrise wird die aktuelle Wasserknappheit in Zukunft noch verstärken. Angesichts der Waldschäden und Ernteausfälle durch Trockenheit weist Wagnitz auf die wichtige Rolle einer gesunden Natur hin: „Stabile Ökosysteme sind die Grundlage einer widerstandsfähigen Land- und Forstwirtschaft in Zeiten des Klimawandels. Wenn die Bundesregierung jedes Jahr wegen Ernteverlusten entschädigt, ist das langfristig ungefähr so wirksam wie ein Regentanz. Wir müssen unsere Systeme langfristig naturnaher umstellen.“
Der WWF schlägt einen 10-Punkte Plan gegen die Dürre vor (im Anhang). Die notwendigsten Schritte daraus:
1. Szenarien zur Entwicklung des Wasserhaushalts in Deutschland erarbeiten und darauf aufbauend Managementpläne ausarbeiten
2. Öffentliche Fördermittel zum Waldumbau und zur Unterstützung der Forstwirtschaft an ökologische Kriterien koppeln
3. Die Schaffung neuer Wälder und Agroforstwirtschaft fördern und ausbauen
4. Bestehende Grabenentwässerungssysteme umsteuern
5. Fruchtbarkeit und Wasserinfiltration von landwirtschaftlichen Böden wiederherstellen
6. Der Bodenversiegelung entgegenwirken
7. Bewässerung mit Grund- und Trinkwasser strenger reglementieren
8. In die Umsetzungsmaßnahmen der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) investieren
9. Einhaltung des Verschlechterungsverbots und der Verbesserungspflicht der WRRL bei Nutzungskonflikten
10. Kostendeckungsprinzip konsequent auf alle Wassernutzer anwenden
Hintergrund: Weltwasserwoche
Am morgigen Sonntag startet die Weltwasserwoche aufgrund der Corona-Pandemie dieses Jahr online. Noch bis Freitag gibt unter dem Motto „Water and Climate Change: Accelerating Action“ kostenlose online Seminare. Die weltweit größte Konferenz zum Thema Wasser gibt es seit 30 Jahren, 2019 nahmen rund 3600 Menschen aus 127 Ländern teil, darunter Wissenschaftler, Politiker und Spitzenvertreter internationaler Organisationen.
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