Mai bringt Umsatz- und Produktionsrückgang in der Ernährungsindustrie

Die deutsche Ernährungsindustrie erwirtschaftete im Mai 2020 einen Umsatz von 14,2 Milliarden Euro. Damit verzeichnete die Branche einen Umsatzrückgang von 8,4 Prozent im Vorjahresvergleich. Der Rückgang ist dabei
insbesondere auf sinkende Absatzzahlen von 9,1 Prozent zurückzuführen, die Erzeugerpreise im Inland hingegen legten um 1,4 Prozent zu, während die Erzeugerpreise im Ausland mit -0,4 Prozent leicht rückläufig waren. Insgesamt wurden Lebensmittel im Wert von 4,5 Milliarden Euro exportiert, dies entspricht einem Rückgang von 11,2 Prozent im Vorjahresvergleich. Der Absatzrückgang im Ausland lag bei 10,9 Prozent. Wie schon in den Monaten zuvor zeigten sich auch im Mai die negativen Auswirkungen der Corona-Krise auf die Produktion. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex sank deutlich um 13,3 Prozent im Vorjahresvergleich.

Agrarrohstoffmärkte
Die Agrarrohstoffkosten sind einer der größten Kostenfaktoren für die Lebensmittelproduktion. Besonders steigende Rohstoffkosten sind eine zusätzliche Belastung für die Unternehmen und wirken sich mittelfristig auf die Verbraucherpreise aus. Die Preisentwicklung an den globalen Agrarrohstoffmärkten folgt den Angebots- und Nachfrageschwankungen. Im Juni 2020 gab der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel im Vergleich zum Vormonat um 1,9 Prozent nach und lag somit bei 86,8 Punkten. Im Vorjahresvergleich sank der Index um 3,4 Prozent.

Ausblick: Geschäftsklima
Der monatlich erscheinende ifo-Geschäftsklimaindex ist ein Indikator für die Stimmung und Erwartungen der Ernährungsindustrie. Im Juli 2020 zeigten sich weiterhin leichte Erholungstendenzen in der Stimmungslage bei den Lebensmittelherstellern. Der Saldo des Geschäftsklimas stieg um 2,8 Punkte im Vormonatsvergleich und lag damit bei insgesamt 11,9 Punkten. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage musste im Vormonatsvergleich einen kleinen Dämpfer hinnehmen und sank auf insgesamt +6,8 Punkte. Die Geschäftserwartung der nächsten Monate zeigt einen klaren Aufwärtstrend. Mit einem Saldo von +17,2 Punkten konnte der Indikator im Vormonatsbergleich 6,1 und im Vorjahresvergleich 19,8 Punkte gutmachen.

Konsumklima und Verbraucherpreise
Für die Stimmungslage bei den Verbrauchern ist das GfK Konsumklima ein wichtiger Indikator. In der Julierhebung der GfK zeigten sich deutliche Erholungstendenzen in der Verbraucherstimmung. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung legten deutlich im Vormonatsvergleich zu. Der Konsumklimaindex lag im Juli 2020 bei -9,4 Punkten und verbesserte sich damit um 9,2 Punkte im Vormonatsvergleich. Mit Blick auf die positive Entwicklung der drei Indikatoren rechnet die Gfk weiterhin mit einer Erholung der Verbraucherstimmung und prognostiziert für August einen Indexwert von -0,3 Punkten. Die Verbraucherpreisentwicklung fiel im Juni moderat aus. Die Lebensmittelpreise stagnierten auf dem Niveau des Vormonats, die allgemeinen Verbraucherpreise legten um 0,6 Prozent im Vormonatsvergleich zu. Im Vorjahresvergleich fiel die Preisentwicklung mit +4,1 Prozent bzw. +0,9 Prozent etwas deutlicher aus.

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Die Ernährungsindustrie ist mit rund 618.721 Beschäftigten in 6.123 Betrieben der viertgrößte Industriezweig Deutschlands, zuverlässig versorgt sie 83 Millionen Verbraucher mit hochwertigen und preiswerten Lebensmitteln. Mit einer Exportquote von 33 Prozent schätzen zudem Kunden weltweit die Qualität deutscher Produkte. Die Branche ist klein- und mittelständisch geprägt: 90 Prozent der Unternehmen der deutschen Ernährungsindustrie gehören dem Mittelstand an.

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