DIW-Konjunkturchef Claus Michelsen warnt aber vor verfrühter Euphorie: „Auch ein wohl kräftiges Plus im dritten Quartal reicht bei Weitem noch nicht, um die Krise zu überwinden. Diese wird uns noch eine ganze Weile begleiten. Hinzu kommt, dass derzeit gleich mehrere Faktoren das Wachstum nach oben verzerren. So ermöglichen die Lockerungen der Corona-Maßnahmen eine Wiederaufnahme zuvor unterbundener Aktivitäten und die Lieferketten funktionieren langsam wieder. Stellenweise ist das also noch immer ein Anfahren aus dem Stillstand heraus und kein normales wirtschaftliches Wachstum.“
So schwungvoll dürfte es im weiteren Verlauf nicht weitergehen. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt bleibt angespannt: „Durch Kurzarbeit können Unternehmen zwar vorerst Entlassungen vermeiden. Da die Nachfrage aber in einigen Bereichen gedämpft bleibt, auch weil die Verbraucherinnen und Verbraucher ihr Konsumverhalten möglicherweise nachhaltig ändern, dürfte die im Frühjahr in die Höhe geschossene Arbeitslosigkeit hoch bleiben“, sagt Simon Junker, Experte für die Konjunktur in Deutschland. Auch die Sorgen vor einer zweiten Infektionswelle dürfte die Entwicklung belasten.
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