Beirut war „Katastrophe mit Ansage“

Die Frankfurter Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international bezeichnet die Explosion in Beirut als „Katastrophe mit Ansage“. „Die Verantwortungslosigkeit der politischen Eliten ist seit langem Gegenstand von Kritik und Protest. Vor den Massenprotesten im Herbst 2019 hatten Brände das Land erschüttert und massive Versäumnisse bei der Ausstattung von Feuerwehr und Katastrophenschutz offengelegt. Das einstige Bankenzentrum des Nahen Ostens ist zu einem politischen Albtraum geworden, in dem die Bevölkerung den Machtinteressen der herrschenden Eliten schutzlos ausgeliefert ist. Die libanesische Demokratiebewegung hatte Recht: Das herrschende politische System bedroht Leib und Leben der Bevölkerung. Die jahrelange, unsachgemäße Lagerung von mehreren Tausend Tonnen explosiver Stoffe direkt in  Beiruts Innenstadt sind ein Verbrechen, dem nun unzählige Menschen zum Opfer gefallen sind “, so Till Küster, Nahost-Koordinator bei medico international.

„Die jetzt anlaufende humanitäre Hilfe muss daher die zahlreichen zivilgesellschaftlichen Akteure unterstützen, die sich im Libanon für eine echte Demokratisierung einsetzen. Hilfsgelder müssen direkt an lokal verankerte Initiativen gehen. Ihr Wissen und ihre Unbestechlichkeit sind jetzt zentral, um zu verhindern, dass der Hilfseinsatz zum nächsten Selbstbedienungsladen für die Eliten wird.“

Die humanitäre Katastrophe in Beirut sollte aber auch ein Weckruf an die Internationale Gemeinschaft sein: Spätestens seit Dienstag stehe der Libanon vor dem völligen Kollaps. „Falls das passiert, wäre der Libanon ein weiterer Staat im Nahen Osten, der nicht nur zahlungsunfähig ist, sondern in dem die öffentliche Ordnung zusammenbricht. Die Auswirkungen auf die Region würden enorm sein“, so Küster.

medico arbeitet seit Jahrzehnten mit libanesischen Partnerorganisationen und unterstützt sie jetzt bei Notmaßnahmen in Beirut. AMEL, eine der wichtigsten Gesundheitsorganisationen des Landes und langjähriger medico-Partner, betreibt mit medicos Unterstützung mehrere Gesundheitszentren in den südlichen Stadtvierteln Bourj el Barajneh, Hay el Sollom, und Haret Hreik. Dort werden Verletzte versorgt und an Krankenhäuser vermittelt.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

medico international e.V.
Lindleystraße 15
60314 Frankfurt am Main
Telefon: +49 (69) 94438-0
Telefax: +49 (69) 436002
http://www.medico.de

Ansprechpartner:
Till Küster
Nahost-Koordinator
Telefon: +49 (160) 2095-462
E-Mail: kuester@medico.de
Mario Neumann
Pressereferent
Telefon: +49 (179) 8878-538
E-Mail: neumann@medico.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel