Das Ziel ist es, den Ausgleich von Erzeugung aus erneuerbaren Energien wie Wind und PV und elektrischen Lasten wie Elektromobilität und Wärmeanwendungen möglichst auf der niedrigsten Spannungsebene zu erreichen, um kostenintensiven Netzausbau zu vermeiden oder zu verringern. Nur die Differenz, das Residuum, muss dann an die nächsthöhere Ebene weitergegeben werden.
Verbraucher (Haushalts-Endkunden) werden hierzu börsenpreisoptimiert, nach der regionalen EEG-Prognose und nach modelliertem Netzzustand angesteuert, wodurch Lastverschiebepotentiale im Sinne der Sektorenkopplung Strom-Wärme-Mobilität genutzt werden können. Netzdienliche regionale Flexibilitätsmärkte stellen hierbei die Zukunft dar.
Bisher ist der Markt an zugelassenen Steuerungs- und Messsystemen noch ausgesprochen unübersichtlich. Es gibt verschiedene Hersteller mit jeweils anderen Ansätzen. Neben proprietären Systemen existieren bereits auch welche, die Ihren Fokus auf größtmögliche Kompatibilität legen.
Perspektivisch sind intelligente Messsysteme der sichere, BSI-konforme und vor allem standardisierte Kanal zum Kunden. Denn die Standardisierung soll die Basis für die sektoren- und spartenübergreifende Digitalisierung der Energiewende liefern. Zukünftige digitale Schnittstellen werden hierbei die bereits vorhandenen binären Kontakte ablösen.
Westfalen Weser Netz hat durch dieses Projekt die Möglichkeit, den Betrieb von intelligenten Messsystemen auf Grundlage des Smartmetergateways und der modernen Messeinrichtung mit der FNN Steuerbox in einem Reallabor zu erproben. Durch die Einbindung der zukünftigen Komponenten ergibt sich die Möglichkeit einer bidirektionalen Verbindung zum Kunden. Es werden nicht nur Zählerdaten vom Kunden an den Netzbetreiber übertragen, sondern es kann nun auch eine Interaktion mit dem Kunden stattfinden. Bei den ausgewählten Endkunden wird das Potential von Speicherheizungen, Wärmepumpen, bivalenten Heizungen und Ladesystemen für Elektroautos unter tatsächlichen Alltagsbedingungen untersucht.
In dem Zusammenhang erprobt WWN außerdem den 450 MHz – Kommunikationskanal zur Signal- und Datenübertragung. Die hohe Gebäudedurchdringung, Leistungsfähigkeit, sowie die sichere und hohe Verfügbarkeit dieser Funktechnologie kann einen großen Beitrag bei der Integration von intelligenten Messsystemen und den korrespondierenden Steuerungsmöglichkeiten in das Netz leisten.
WWN sammelt damit wertvolle Erfahrungen für den späteren Regelbetrieb von intelligenten Messsystemen mit Steuerboxen für die intelligente und klimaschonende Energieversorgung von morgen.
Seit Juli 2013 hat die Region mit der Westfalen Weser Energie GmbH & Co. KG einen rein kommunalen Energiedienstleister. 56 Kreise und Kommunen sind an dem Unternehmen beteiligt. 24 weitere Kommunen sind Konzessionsgeber des regionalen Dienstleisters. Das operative Geschäft liegt in den beiden Tochterunternehmen, der Westfalen Weser Netz GmbH und der Energieservice Westfalen Weser GmbH. Bestehende und zukünftige Beteiligungen sowie Dienstleistungen sind in der Westfalen Weser Beteiligungen GmbH gebündelt.
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