Mit der Investition in Höhe von insgesamt rund 300 Mio. Euro bekennt sich Vattenfall ein weiteres Mal klar zur deutschen Hauptstadt, insbesondere zum dem Pariser Klimaabkommen, die das Unternehmen im Gleichklang mit dem Land Berlin verfolgt. Bereits im Herbst 2019 hatte die Vattenfall Wärme das neue GuD-Heizkraftwerk Lichterfelde sowie Europas größte Power-to-Heat-Anlage am Standort Reuter West in Spandau in Betrieb genommen. Durch diese und viele weitere Maßnahmen unterstützt Vattenfall das Land aktiv in dem Bemühen, bis 2030 aus der Verbrennung von Kohle auszusteigen und bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen.
Unter Anwesenheit zahlreicher Gäste aus Politik und Wirtschaft, dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, dem Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Dr. Ulrich Nußbaum, der Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Petra Pau, und dem Vorstand von Siemens Energy, Dr. Jochen Eickholt, erläutert Tanja Wielgoß, Vorstandsvorsitzende der Vattenfall Wärme Berlin AG, die Strategie für die Zukunft: „Marzahn ist für uns ein starkes Symbol – gerade jetzt. Denn der Klimawandel macht keine Corona-Pause. Wir haben die ganze Zeit mit hoher Konzentration und Intensität weitergearbeitet, damit weder in der Corona-Zeit noch durch den Umbau unseres Energiesystems die Versorgungssicherheit in Berlin gefährdet wird. Mit der symbolischen Inbetriebnahme des Heizkraftwerks Marzahn sind wir einen großen Schritt weitergekommen, um zusammen mit der Stadt Berlin die Pariser Klimaschutzziele bis 2030 erfüllen zu können.“
Und weiter: „Gleichzeitig kann ein GuD-Heizkraftwerk wie das in Marzahn in der aktuell heiß diskutierten Wasserstoffstrategie für Deutschland eine wichtige Rolle spielen. Zur Wahrheit gehört hier allerdings, dass noch viel Forschung und Entwicklung geleistet werden muss, damit diese Technologie auch für die Wärme- und Stromversorgung zukunftsfähig wird.“
Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, betont: „Berlin braucht eine zukunftsfähige Energieversorgung, die nicht nur zuverlässig, sondern auch nachhaltig und klimaschonend ist. Mit dem neuen Gas- und Dampfkraftwerk Marzahn samt neuem Netzknoten schafft Vattenfall nicht nur die Voraussetzung für mehr Wachstum, sondern unterstützt das Land Berlin bei seinen klimapolitischen Zielen. Dafür haben Vattenfall und das Land Berlin im Jahr 2009 eine Klimaschutzvereinbarung unterzeichnet. Das Heizkraftwerk Marzahn ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität Berlins bis 2050.“
„Normalerweise liefern wir unsere Gasturbinen in die ganze Welt. Heute aber freuen wir uns, eine Gasturbine aus Berlin für Berlin in Betrieb nehmen zu können“, sagt Jochen Eickholt, Mitglied des Vorstands von Siemens Energy. „Siemens Energy ist auch hier in Berlin zu Hause und ein wichtiger Arbeitgeber. Durch das neue Heizkraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung werden jährlich fast eine Viertelmillion Tonnen CO2 vermieden, dies entspricht den typischen Emissionen von rund 125.000 Autos. So unterstützen wir die Hauptstadt auf ihrem individuellen Weg zur Klima-Neutralität.“
Das neue Heizkraftwerk Marzahn wurde auf dem Areal des 2010 stillgelegten Heizkraftwerks Lichtenberg an der Rhinstraße / Allee der Kosmonauten errichtet. Die Anlage verfügt über eine Wärmeleistung von 230 Megawatt und eine elektrische Leistung von 260 Megawatt. Im Verbund mit dem ebenfalls erdgasgefeuerten Heizkraftwerk Klingenberg bildet es das Rückgrat der Wärmeversorgung im Ostteil Berlins mit insgesamt 450.000 Haushalten.
Mit einem Brennstoffnutzungsgrad von über 90 Prozent gehört die Anlage zu den effizientesten Heizkraftwerken Europas. Dafür verantwortlich ist die umweltfreundliche Gas-und-Dampfturbinen-Technik. In einem hochmodernen thermodynamischen Kreislaufprozess wird dabei gleichzeitig Strom und Fernwärme produziert (Kraft-Wärme-Kopplung).
Aufgrund ihrer flexiblen Fahrweise kann die Anlage schnell zwischen Voll- und Teillast zu wechseln. So kann sie einerseits Schwankungen ausgleichen, zu denen es bei der Einspeisung erneuerbarer Energien ins Stromnetz immer wieder kommt, und andererseits die Bedürfnisse der Fernwärmenutzer zuverlässig absichern.
Viele Komponenten des neuen, durch Siemens Energy errichteten GuD-Heizkraftwerks stammen aus Berlin. Das Herzstück der Anlage, die Gasturbine, wurde in Moabit gefertigt. Wichtige Schaltkomponenten kommen aus der Berliner Siemensstadt.
Zeitgleich zum neuen Heizkraftwerk errichtete Stromnetz Berlin am Standort einen neuen Netzknoten. Er verteilt den Strom bedarfsgerecht auf die Teilnetzgebiete. In Umspannwerken wird der Strom auf eine andere Spannungsebene transformiert. Zudem spielt der Netzknoten eine wesentliche Rolle bei der Anbindung an das Übertragungsnetz von 50 Hertz Transmission.
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