Emil Wiegand hatte sein Handwerk bei dem berühmten Orgelbauer Urban Kreuzbach in Borna gelernt, der auch „der Silbermann des 19. Jahrhunderts“ genannt wurde und einige andere, namhafte Orgelbauer – darunter Friedrich Ladegast – ausbildete. Nach Beendigung seiner Ausbildung trat Emil Wiegand zunächst in direkte Konkurrenz zu seinem ehemaligen Meister, indem er den Nachbarort Witznitz für sein weiteres Schaffen wählte.
„Beide Orgelbauer, Kreuzbach und Wiegand, waren dafür bekannt, dass sie Orgeln schufen, die pflegeleicht waren und lange hielten“, berichtet Matthias Lehmann, der für Lauterbach zuständige Pfarrer. Trotz seines hohen Alters funktioniert das Lauterbacher Instrument auch in heißen Tagen noch immer. Allerdings muss die weitgehend original erhaltene Orgel absehbar einige Reinigungs- und Reparaturarbeiten erfahren; auch, damit sie perspektivisch wieder als Konzertinstrument verwendet werden kann.
Die Orgel mit dem tiefen, vollen Klang gilt neben dem gotischen Flügelaltar als einer der „Schätze“ in der ansonsten eher schlichten Kirche zu Lauterbach. Solange das noch möglich war, fanden regelmäßig Benefizkonzerte statt, bei denen es anschließend die Gelegenheit gab, einen Blick ins Orgelinnere zu werfen. „Viele ältere Damen sind außerdem ganz klassisch mit der Spendenbüchse herumgegangen“, sagt Matthias Lehmann. Rund 14.000 Euro sind bislang an Spenden zusammengekommen; benötigt werden insgesamt knapp 53.000 Euro.
Wann genau die Instandsetzung beginnen kann, weiß Matthias Lehmann noch nicht. „Wir hoffen, dass es in diesem Jahr noch losgehen kann.“ Sobald aber das Instrument wiederhergestellt ist, meint der Pfarrer, „wird es das für die nächsten Jahrzehnte bleiben“.
Die Stiftung Orgelklang der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) präsentiert in jedem Monat eine "Orgel des Monats". In diesem Jahr fördert sie 19 Projekte in einem Gesamtumfang von 55.500 Euro (bzw. 110.000 Euro inkl. Projektspenden). Seit 2010 hat sie 221 Förderzusagen über mehr als 1,3 Millionen Euro gegeben (bzw. über mehr als 1,8 Millionen Euro inkl. Projektspenden). Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.stiftung-orgelklang.de.
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