Und weiter führte der ehemalige Bundestagspräsident aus: „Anlass für die Studie waren Deutschlands Ausstieg aus der Kohleförderung und die Diskussion um Strukturwandel in diesem Zusammenhang. Nicht absehbar war, dass sie in einer Zeit veröffentlicht wird, in der die Corona-Pandemie mit ihren Auswirkungen eine globale Herausforderung darstellt, die jeder und jede von uns über einen langen Zeitraum spüren wird – nicht zuletzt in wirtschaftlicher Hinsicht: Arbeitslosigkeit, Arbeitsplatzwechsel, betriebliche Umstrukturierungen, Verlust der Selbständigkeit, private und betriebliche Insolvenzen. Dabei sind langfristigen Auswirkungen auf die Wirtschaft – global, national, regional – zum gegenwärtigen Zeitpunkt überhaupt noch nicht in Gänze absehbar. Bereits jetzt sind aber die Erwartungen an die Politik im Umgang mit der Pandemie und ihren Folgewirkungen insgesamt immens. Die erfolgreiche Bewältigung etwaiger regionalwirtschaftlicher Veränderungen wird eine von vielen Zukunftsaufgaben sein – wenn es gelingen soll, den Wirtschaftsstandort Deutschland zukunftsfähig zu gestalten.“
Die Studie zeige, so Lammert, „dass wirtschaftlicher Strukturwandel intensiv die Lebenswirklichkeit der betroffenen Menschen verändert – und zwar nicht allein hinsichtlich ihrer Berufsbiografien, sondern bis hin zu ihrer Wahrnehmung des Heimatortes und der Heimatregion. Infolgedessen wird Strukturwandel auch von jenen mitunter schmerzlich empfunden, die wirtschaftlich wenig bis gar nicht betroffen sind. Maßnahmen gegen Strukturveränderungen dürfen folglich nicht allein auf deren wirtschaftliche Abfederung zielen. Ein Abfedern der erlebten Verluste beim wirtschaftlichen Teil der Heimatverbundenheit ist nicht minder wichtig für das Leben vieler Menschen.“
Sie finden die Publikation „Wirtschaft ist Heimat – Regionaler Strukturwandel in Biografien und Erwartungen der Bevölkerung“ hier.
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