„In Darmstadt hat die Verkehrswende längst begonnen“, erklärte Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch bei der Fahrzeugvorstellung. Dem ÖPNV komme dabei – neben dem Rad- und Fußgängerverkehr – eine besondere Bedeutung zu, auch ganz unabhängig von der Frage des Antriebs. Dennoch sind die Elektrobusse ein weiterer wichtiger Baustein für eine emissionsfreie Mobilität für die Bürgerinnen und Bürger“, so Partsch weiter. Bereits 2016 habe sich die Wissenschaftsstadt Darmstadt in einem Magistratsbeschluss zur Elektromobilität bekannt und unterstütze die Innovationsoffensive der HEAG mobilo.
Klimaneutral und lokal emissionsfrei
„Unsere Elektrobusse sind echte Klimaschützer, denn wir betreiben sie ausschließlich mit 100 Prozent Ökostrom. Daher ist ihr Betrieb klimaneutral und abgesehen vom Reifenabrieb lokal emissionsfrei“, bestätigt HEAG mobilo Geschäftsführer Matthias Kalbfuss. Mit den neuen Elektrobussen trage das Unternehmen dazu bei, die Schadstoffemissionen in Darmstadt weiter zu senken. Jeder Bus spare jährlich 66 Tonnen CO2 ein.
Die Neufahrzeuge bieten Platz für über 70 Fahrgäste. Mit ihren 288 kWh-Batterien kommen die Elektrobusse laut Hersteller auf eine Reichweite von mindestens 170 Kilometern ohne Nachladung. Die Stromversorgung der eCitaros erfolgt im Depot am Böllenfalltor. „An unseren derzeitigen mobilen Ladestationen dauert der Vorgang etwa sieben Stunden“, das reiche auf Dauer nicht aus, erklärt HEAG mobilo Geschäftsführer Michael Dirmeier.
HEAG mobilo baut Ladeinfrastruktur aus
Um eine komplette Busflotte effizient elektrisch betreiben zu können, entsteht derzeit auf dem Betriebshof der HEAG mobilo eine ganz neue Infrastruktur. Die Umstellung auf Elektrobusse bedeute darüber hinaus einen kompletten Systemwechsel. „Wir schaffen nicht nur eine leistungsfähige Ladeinfrastruktur, sondern wir werden auch unser Betriebshofmanagement insgesamt umstellen“, erklärt Dirmeier, denn am Ende werde die Flotte etwa 76 Elektrobusse umfassen.
In Zusammenarbeit mit der ENTEGA AG wurden am Standort bereits Leerrohre für die neue Stromleitung verlegt, eine von zwei Trafostationen errichtet und eine Übergabestation eingebaut. Von November an werde das Unternehmen auf dem Betriebshof Böllenfalltor über leistungsfähige 150-kW-Lader verfügen. Damit werde sich das Laden der Busse auf zwei Stunden verkürzen. Eine Besonderheit der eCitaros ist die eingebaute CO2-Wärmepumpe. „Damit verzichten wir beim Beheizen und Klimatisieren des Fahrgastraums auf das klimaschädliche Kältemittel R134A“, stellt Dirmeier einen weiteren Umweltschutzvorteil der neuen Elektrobusse heraus. 2025 will die HEAG mobilo die Systemumstellung auf Elektrobetrieb abgeschlossen haben, dabei nähere sich das Unternehmen diesem Ziel schrittweise, um fortlaufend an den technischen Fortschritten in der Elektromobilität partizipieren zu können.
Zuschüsse vom Bund
Vier der sechs eCitaros sind Teil der Förderung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU), das der HEAG mobilo für den Erwerb von insgesamt 28 E-Bussen bis 2021 Mittel in Höhe von 8,9 Mio. Euro bereitgestellt hat.
Den Kauf der zwei weiteren eCitaros hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Rahmen der Modellregionen Elektromobilität mit insgesamt 273.000 Euro gefördert. Die Modellregionen Elektromobilität werden von der NOW Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie koordiniert.
Ausführliche Informationen zu den Elektrobussen der HEAG mobilo und der geplanten Systemumstellung gibt es im Internet unter www.heagmobilo.de.
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