Digitale Geschäftsmodelle sichern die Zukunft – ohne die entsprechenden Kompetenzen geht es nicht!

Die Coronakrise hat die Relevanz der Digitalisierung und digitaler Geschäftsmodelle für die Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit nochmals erhöht. Laut einer Umfrage unter Unternehmensvertretern hielten 2019 schon 87,7 Prozent der Befragten digitale, datengetriebene Geschäftsmodelle als wesentlichen Wettbewerbsfaktor für ihre Zukunft*. „Diese neuen digitalen Geschäftsmodelle und die damit verbundenen Digitalisierungsmaßnahmen verändern die Arbeit in den Unternehmen und führen zu neuen Kompetenzbedarfen. Der kontinuierliche Aufbau insbesondere von technischem Know-how sollte daher zukünftig an zentraler Stelle stehen“, so Nicole Ottersböck, wissenschaftliche Expertin am ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e.V.

Die Befragungsergebnisse des aktuellen IW-MINT-Report* zeigen, dass Innovationen und die Umsetzung von datengetriebenen Geschäftsmodellen im Wesentlichen durch fehlende Fachexperten gehemmt werden. Das Forschungsprojekt „AnGeWaNt – Arbeit an geeichten Waagen für hybride Wiegeleistungen an Nutzfahrzeugen“, welches vom ifaa geleitet wird, nimmt sich dieser Thematik an und es werden Lösungen für den betriebs- und bedarfsgerechten Kompetenzaufbau in den Betrieben erarbeitet.

Hybride Geschäftsmodelle steigern die Komplexität und erfordern neues Know-how

Die Entwicklung von datengetriebenen Geschäftsmodellen in den drei Anwenderbetrieben des Forschungsprojekts AnGeWaNt wird begleitet durch eine soziotechnische Herangehensweise, welche die Bedarfe der Unternehmen und die der Beschäftigten berücksichtigt. Die aktuellen physischen Produkte der Unternehmen sollen zukünftig um datenbasierte Dienstleistungen ergänzt werden. Diese neuen Angebote bedingen vielfältige Veränderungen in den Betrieben, wie erste Ergebnisse aus den Workshops mit den Betrieben zeigen. Insbesondere der Bedarf an technischen Kompetenzen (bspw. Datenanalyse, Programmierung, Aufbau von komplexen IT-Infrastrukturen) und der Umgang mit transformativen Technologien wird zunehmen. Besonders in den Vertriebsbereichen der Unternehmen werden steigende Kompetenzbedarfe und eine Zunahme der Komplexität erwartet, was zu Herausforderungen führen kann.

Was sonst noch gebraucht wird: Vertriebler werden zu Prozessexperten

Besonders maßgeblich werden sich die Tätigkeiten in den Vertriebsbereichen ändern. Neben dem eigentlichen Produktverkauf müssen Beschäftigte im Vertrieb in Zukunft den Mehrwert von Produktnutzungsdaten verkaufen. Das setzt voraus, dass sie die Prozesse der Kunden sowie deren aktuelle Problemlagen verstehen und über umfassendere Beratungskompetenzen verfügen müssen. Es bedarf darüber hinaus an Kenntnissen zu Datenschutz und -sicherheit, damit die Fragen der Kunden diesbezüglich adäquat beantwortet werden können. Technik wird immer komplexer! Daher werden Vermittler oder Zuständige für die sogenannte „Tech-Translation“ in den Unternehmen gebraucht. Deren Kompetenz sollte darin liegen, technische Inhalte adressatengerecht und so einfach wie möglich in die nicht-technischen Unternehmensbereiche transferieren zu können.

Was zu tun ist: Entwicklung neuer Kompetenzprofile und angepasste Lernkonzepte
In den drei Anwenderbetrieben werden derzeit die Geschäftsmodelle unter Einbezug Beschäftigter aus dem Vertrieb konkretisiert. Denn diese bringen die Kundenperspektive mit ein. Darüber hinaus trägt die bereichsübergreifende Kommunikation mit der Entwicklungsabteilung in diesen Workshops. bereits zur technischen Weiterentwicklung der Beschäftigten im Vertrieb bei. Der Austausch weckt direkt ein Verständnis für mögliche Mehrwerte der datenbasierten Geschäftsmodelle für Kunden.

Mittels einer Anforderungsanalyse werden mit Beschäftigten aus den Vertriebsbereichen Kompetenzprofile für die Zukunft entwickelt. Aufbauend auf den Ergebnissen werden Kompetenzlücken eruiert und bedarfsgerechte Lernkonzepte, die diese Lücken schließen, erarbeitet.

Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt AnGeWaNt wird im Rahmen des Programms „Zukunft der Arbeit" (Förderkennzeichen: 02L17B050) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autoren.

Weitere Informationen zum Projekt können auf der Projektwebsite abgerufen werden http://www.angewandt.de
*https://www.iwkoeln.de/fileadmin/user_upload/Studien/Gutachten/PDF/2020/MINT-Fruehjahrsreport_2020.pdf

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