Das Auswärtige Amt führt mit Partnerorganisationen alle fünf Jahre die Erhebung durch, wie viele Menschen weltweit Deutsch lernen. Die Zahl der Deutschlernenden ist seit der letzten Studie 2015 konstant geblieben. „Das Erlernen der deutschen Sprache eröffnet den Zugang zu unserem Land und vertieft den Austausch. Das ist ein wechselseitiger Nutzen. […] Man hat den Zugang zum Arbeitsmarkt, und Deutschland braucht Fachkräfte“, so die zuständige Staatsministerin im Auswärtigen Amt Michelle Müntefering.
Die meisten Deutschlernenden befinden sich in Europa. Insgesamt sind es rund 9,3 Millionen Menschen. Während in Dänemark, den Niederlanden und in Frankreich sehr hohe Wachstumszahlen von bis zu 62 Prozent zu verzeichnen sind, gehen die Zahlen in einigen europäischen Ländern wie Polen und Großbritannien stark zurück. Asien und Afrika zählen mit Kenia, Ägypten sowie Indien und China zu den Wachstumsregionen.
Zum ersten Mal wurden auch Online-Deutschlernende gezählt. Allein die Deutschlernangebote der Deutschen Welle Akademie zählten in 2019 über 22 Millionen Visits. Die Nutzung hat sich in der Zeit der Corona-Pandemie zwischen Januar und April 2020 mehr als verdoppelt, sagt der Intendant der Deutschen Welle Peter Limbourg: „Die Zahlen bestätigen einen wichtigen Trend, den wir schon lange im Blick haben: den Trend zum Online-Lernen“.
Besonders hohe Nutzungszahlen verzeichnet der DW-Sprachkurs „Nicos Weg“ mit rund 1,1 Millionen Abrufen im Monat (https://www.dw.com/deutschlernen). „Die Digitalisierung ist gerade in Zeiten von Covid-19 nochmal viel wichtiger geworden. Die Erfahrungen, die wir daraus ziehen, werden uns helfen, unsere Kurse weiterhin anzupassen, wahrscheinlich auch mit verstärktem Einsatz von KI, um viel bessere Ergebnisse zu erzielen und unsere Nutzer auch noch mehr für die deutsche Sprache zu begeistern“, so Peter Limbourg.
Man habe gelernt, dass mit Hilfe von Online-Angeboten neue Zielgruppen erschlossen werden können, die man ansonsten nicht erreiche, so der DW-Intendant. "Digitalisierung ist eine Chance", betonte die Staatsministerin Michelle Müntefering zum Ende der Pressekonferenz. Aber auch eine Herausforderung, der sich die Mittlerorganisationen des Deutschlernens weiter stellen wollen.
Die Ergebnisse der Studie „Deutsch als Fremdsprache weltweit“ wurden mit den Partnerorganisationen Deutscher Akademischer Austauschdienst, Goethe-Institut, der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen und der Deutschen Welle in Berlin am 4. Juni vorgestellt.
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