In den 80er Jahren hatte nahezu jeder renommierte Hersteller ein Spiegelteleobjektiv im Programm. Seitdem verschwanden viele im Schrank oder kommen hauptsächlich in der Astrofotografie zum Einsatz. „Dabei eignen sich kürzere Spiegelteleobjektive bis 300 Millimeter Brennweite besonders, um mit Licht zu malen, ein Motiv künstlerisch umzusetzen, für Naturaufnahmen mit kreativem Bokeh, defokussierte Aufnahmen bunter Stadtlichter bei Nacht oder einfach zum Experimentieren“, erklärt c’t-Fotografie-Redakteur Peter Nonhoff-Arps.
Brennweiten um 500 mm lassen sich für die Wildlife-Fotografie einsetzen. Damit kann man, besonders beim Einsatz einer Kamera mit APS-C-Sensor, das Motiv schon recht nah heranholen und wahrt trotzdem genug Abstand zum Tier. Spiegelteleobjektive über 500 Millimeter werden gerne zur Fotografie des Mondes eingesetzt.
Beim einzigartigen Bokeh der Spiegellinsenobjektive werden unscharfe Punkte bedingt durch die Konstruktion mit seiner ringförmigen Öffnung nicht als Zerstreuungskreise auf dem Sensor abgebildet, sondern als Ringe. Linien verdoppeln sich in der Unschärfe und erhalten teilweise ein röhrenförmiges Aussehen. Für Nonhoff-Arps ist das reine Geschmackssache: „Die einen werden es lieben, die anderen als unschöne Bildstörung empfinden.“
Zu analogen Zeiten war ein stabiles Stativ beim Einsatz von Spiegelteleobjektiven Pflicht. „Heute erweitert ein in der Kamera verbauter Bildstabilisator die Einsatzbereiche eines Spiegelobjektivs deutlich“, betont Nonhoff-Arps. „Auch hilft eine kurze Belichtungszeit. Das gelingt selbst bei schlechten Lichtverhältnissen mit höheren ISO-Werten, was bei aktuellen Systemkameras kaum noch ein Problem darstellt, da sie auch dann noch gute Bildergebnisse liefern.“
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