„Auftragsrückgänge, eingeschränkte Material- oder Personalverfügbarkeit und Liquiditätsprobleme in Krisenzeiten erfordern zeitnah richtige Entscheidungen und die konsequente Umsetzung notwendiger Anpassungsmaßnahmen, um die Existenz des Unternehmens zu sichern bzw. es über die Krise zu retten“ so Eisele.
Richtige Entscheidungen in der Krise – maßgeblich ist eine umfassende Datenbasis
In Krisenzeiten muss das Management Entscheidungen über die Priorität von Projekten und Investitionsmaßnahmen, Kurzarbeit, vorrübergehende Werksschließungen oder Betriebs- und Arbeitszeiten treffen und angemessene Krisen- und Notfallpläne verabschieden. Die Qualität und der Erfolg der Entscheidungen ist maßgeblich von den zur Verfügung stehenden Informationen und Daten abhängig. Eine fehlende oder unzureichende Datenbasis kann Fehlentscheidungen verursachen. Resiliente Unternehmen brauchen deshalb unbedingt eine qualitativ gute, aktuelle und zeitnah verfügbare Datenbasis.
Dafür müssen entsprechende Organisationsstrukturen und Informationssysteme vorhanden sein und möglichst nicht erst in Krisenzeiten zeitaufwendig aufgebaut werden. Verantwortlich sind dafür Funktionsbereiche wie das Personal-, Rechnungswesen, Controlling und Industrial Engineering. Das Industrial Engineering (IE) liefert dabei beispielsweise Zeitdaten, die eine Personalbedarfsrechnung im Personalwesen oder eine Kostenbewertung im Rechnungswesen und Controlling erst ermöglichen. Vom IE gestaltete und definierte Arbeitssysteme, Arbeitsprozesse mit Aufgaben- und Arbeitsablaufbeschreibungen sowie Arbeitsanforderungen bilden in Krisen- und Notfallplänen die Basis für eine schnelle und zielgerichtete Umbesetzung von Mitarbeitern oder die Anpassung von Personaleinsatzplänen und Leistungserstellungsprozessen. Insofern haben die durch das Industrial Engineering in Industrieunternehmen bereitgestellten Daten und Informationen eine entscheidende Bedeutung für richtige Managemententscheidungen – insbesondere in Krisenzeiten.
Nach der Krise ist vor der Krise
Ein erfolgreiches Produktivitätsmanagementsystem bereitet sich präventiv bereits in guten Zeiten auf wechselnde Bedingungen vor (Flexibilitätsmanagement), um unabhängig von wechselnden Umfeldbedingungen die Produktivität zu sichern. Im Falle einer Krise wird aus den Erfahrungen gelernt und Schlussfolgerungen für einen besseren und resilienteren Umgang mit der nächsten Krise gezogen. Diese Aktivitäten müssen in der Organisation eines Unternehmens verankert sein, was entsprechende resiliente Organisationsstrukturen unterstützt durch ein Industrial Engineering erfordert.
New Industrial Engineering: Garant für den Betriebsverfolg, auch in Krisenzeiten
Das Industrial Engineering als Unternehmensprozess umfasst die Datenermittlung, Analyse, Planung, Gestaltung, Verbesserung und Überwachung der Produktivität von Management-, Kern- und Unterstützungsprozessen in Unternehmen. Dafür werden arbeits-, ingenieur- sowie betriebswissenschaftlich fundierte Erkenntnisse, Methoden und Werkzeuge benutzt. Ziel des Industrial Engineering ist die kontinuierliche Verbesserung der Gesamtproduktivität eines Unternehmens (Produktivitätsentwicklung), um dessen Wettbewerbsfähigkeit, nachhaltigen Erfolg und damit dauerhaften Fortbestand zu sichern (Business Continuity Management).
Die aktuelle Corona-Pandemie ist für viele Unternehmen eine kritische Situation, die Krisenmanagement erfordert. Krisenmanagement heißt auch, die Produktivität in solchen schwierigen Situationen sicherzustellen. Erfolgreiches Produktivitätsmanagement in Krisenzeiten erfordert einen schnellen und flexiblen Umgang mit instabilen und kritischen Rahmenbedingungen. Ein „New Industrial Engineering“, dass die Anforderungen von Krisen und neuer Arbeitswelt berücksichtigt, kann die Unternehmen bei der Umsetzung eines solchen nachhaltigen Produktivitätsmanagement unterstützen.
Ein New Industrial Engineering:
· hilft frühzeitig neue Entwicklungen, Trends, Chancen und Risiken aus Technologien, Ökonomie, Ökologie und Ergonomie zu erkennen und sich darauf einzustellen,
· ist auf die Nachhaltigkeit von Zielen, Werten sowie Produktivitätsentwicklung ausgelegt und erzeugt dadurch Orientierung, Sicherheit und Stabilität im Unternehmen,
· schafft Transparenz und Wissen über Zusammenhänge, Abhängigkeiten und Eigenschaften von Unternehmensprozessen als Basis für richtige Entscheidungen,
· bildet eine Klammer um die vielen Einzelprozesse im Unternehmen und hilft diese ganzheitlich auf gemeinsame Ziele auszurichten,
· gestaltet effiziente, flexible und gegenüber exogenen Störgrößen robuste Prozesse,
· unterstützt organisationales sowie individuelles Lernen und damit Wissens- und Kompetenzaufbau im Unternehmen,
· berücksichtigt soziale Aspekte (Gesundheitsschutz, Arbeitsplatzsicherung) und die Menschen im Unternehmen.
Diese Punkte sind deshalb von Bedeutung, weil Konjunkturzyklen, Krisen und ein Wandel von technisch-wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der wirtschaftlichen Realität immer wieder auftreten und stabile Phasen nur noch von zunehmend begrenzter Dauer sind. In einem solchen agilen Umfeld kann ein New Industrial Engineering dem Unternehmen Sicherheit, Stabilität, Orientierung und damit Widerstandsfähigkeit (Resilienz) geben.
Eine ausführlichere Darstellung des New Industrial Engineering finden Sie auf der homepage des ifaa unter:
https://www.arbeitswissenschaft.net/ZDF_New_IE
Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e.V.
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