Eine Schutzimpfung imitiert das natürliche Geschehen im Immunsystem des Infizierten. Dabei werden die körpereigenen Abwehrsysteme durch Verabreichung abgetöteter oder stark abgeschwächter Erreger genutzt, um einen Immunschutz aufzubauen. Ein erneuter Kontakt mit denselben Erregern führt dann nicht mehr zu einer Erkrankung. Je nach Impfstoff kann dieser Schutz lebenslang sein oder muss durch Auffrischimpfungen wieder aktiviert werden. So erzeugt die Impfung gegen Masern-Mumps-Röteln nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand bei fast allen Geimpften eine lebenslange Immunität. Gegen Diphtherie muss der Impfschutz dagegen alle 10 Jahre aufgefrischt werden, gegen das sich ständig ändernde Influenzavirus sogar jährlich. Bei einer Krankheit wie Tetanus, dessen Erreger im Darm von Tieren und damit auch im Boden vorkommen, und die deshalb durch eine verschmutzte Wunde übertragen werden können, besteht ein Schutz nur für Personen mit aktuellem Impfschutz. Selbst eine überstandene Erkrankung an Tetanus garantiert keinen Immunschutz. Nur die regelmäßige Impfung – in diesem Fall auch alle zehn Jahre – ist dazu in der Lage.
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat im vergangenen Jahr festgestellt, dass die Impfquoten bei den Schuleingangsuntersuchungen bis 2017 leicht, aber kontinuierlich gesunken sind. Auch bei der zweiten Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln bestehe noch Verbesserungsbedarf.
Die aktuelle Pandemie macht deutlich, dass das Schreckensbild vieler schwerwiegender Infektionskrankheiten mit einer hohen Zahl von Todesfällen, dramatischen Krankheitsverläufen und Krankheitsfolgen nicht überwunden ist, ebenso, dass Impfungen Leben retten. Immer wieder wird deren Notwendigkeit aber infrage gestellt. Dabei lassen die Zahlen des Robert Koch-Instituts keinen Platz für Zweifel: In den vergangenen zehn Jahren starben in Deutschland rund 190.000 Menschen an Krankheiten, gegen die es eine Impfung gegeben hätte.
„Jeder sollte sich der Wichtigkeit von Impfungen bewusst sein und der Verantwortung, die jeder nicht nur für sich trägt. Lässt sich beispielsweise jemand nicht gegen Masern impfen, bringt er jene in Gefahr, die sich nicht impfen lassen können: Neugeborene, Schwangere oder Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist. Sie alle sind nur dann vor einer Ansteckung gefeit, wenn die Menschen in ihrer Umgebung geimpft sind und den Erreger nicht weitergeben. Die sogenannte Herdenimmunität gewährt einen Schutz auch für die nicht-immunen Individuen,“ betont Dr. Jürgen Peter, Vorstandsvorsitzender der AOK Niedersachsen.
Von Tetanus und Diphterie bis hin zu FSME oder Masern:
Die AOK Niedersachsen übernimmt die Kosten für alle Impfungen, die durch die Ständige Impfkommission (STIKO) empfohlen werden. Zusätzlich bietet sie ihren Kunden umfangreiche Mehrleistungen: So zum Beispiel die Kostenerstattung für Impfungen gegen Gebärmutterhalskrebs. Der Erstattungsbetrag für alle Mehrleistungen zusammen ist auf insgesamt 250 Euro je Kalenderjahr und Versicherten begrenzt.
In der gegenwärtigen Situation sollte jedoch unbedingt vor einer Impfung mit dem Arzt vorab telefonisch geklärt werden, wie schnell die Impfung erfolgen muss und wann ein Termin vereinbart werden kann.
Immer auf dem neusten Stand: Mit der AOK-App „meinImpfpass“ behalten Kunden ihren Impfstatus immer im Blick und werden rechtzeitig über anstehende Impfungen informiert.
Die AOK ist die größte Krankenversicherung in Niedersachsen (Marktanteil 38 Prozent). Über 2,85 Millionen Versicherte können sich auf den Schutz einer starken Gemeinschaft verlassen. Zwischen Nordsee und Harz ist die Gesundheitskasse an 121 Standorten vertreten. Die AOK beschäftigt landesweit rund 6900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Haushaltsetat beträgt in der Kranken- und Pflegeversicherung 13,2 Milliarden Euro.
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