Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt, Landesvorsitzender des BUND Sachsen, beobachtet die Entwicklung mit Sorge: „Die jahrzehntelange Untätigkeit lässt die Klimaerwärmung immer rascher voranschreiten. Auch in Sachsen mit schweren Folgen: Hier zeichnet sich das dritte Trockenjahr in Folge ab – mit gravierenden Folgen für unsere Wälder, wie die sächsischen Förster immer wieder berichten.“
So haben bereits in den vergangenen Jahren schwere Stürme und Schädlinge die sächsischen Baumbestände erheblich geschädigt. Auch die mühsamen, teuren und arbeitsaufwendigen Wiederaufforstungsmaßnahmen drohen fehlzuschlagen, weil auch die jungen Bäume, kaum gesetzt, zu vertrocknen drohen. Und hinzu kommt das Damoklesschwert schwerer Waldbrände: Gerade im Frühjahr liegt noch viel trockenes Laub, Nadeln und Astwerk im Wald, die sich bei der derzeitigen Trockenheit leicht entzünden können.“
Ekardt ruft deshalb dazu auf, „im Wald und Waldnähe jegliches Zündeln zu unterlassen. Auch bei den aktuell zunehmenden ´Corona-Spaziergängen´ hat eine Zigarette im Wald nichts zu suchen. Zudem sollte der Wald, wenn – wie aktuell häufig der Fall – die Wertstoffhöfe geschlossen sind, nicht als Müllkippe missbraucht werden.“
Ekardt ruft aber nicht nur die Allgemeinheit zu mehr Rücksicht auf: „Jahrzehntelang hat die sächsische Politik nahezu keine Anstalten gezeigt, mit einem Ausstieg aus der fossilen Energieerzeugung wirksam gegen den Klimawandel vorzugehen. Der neue Koalitionsvertrag spricht hier erfreulicherweise eine neue Sprache – aber dem Reden muss jetzt auch rasches Handeln folgen. Die Corona-Krise darf nicht als Ausrede dafür genutzt werden, den Kohleausstieg auf die lange Bank zu schieben.“
Ekardt richtet sich direkt an Ministerpräsident Kretschmer : „Herr Ministerpräsident, Sie haben im Wahlkampf die Pflanzung von Bäumen gefordert – lassen sie uns das jetzt schnell umsetzen und den Staatsbetrieb Sachsenforst von einem Wirtschaftsunternehmen zu einem Naturschutzvorreiter umbauen – damit wir uns auch morgen noch der enormen Vielfalt und Schönheit der Bäume erfreuen können.“
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