Ostern 2020: Faule Schokolade im Nest?

Auf den Kakaoplantagen in Westafrika, wo die wichtigste Zutat für Schokolade angebaut wird, arbeiten rund zwei Millionen Kinder unter ausbeuterischen Bedingungen. Zum Osterfest fordert ROBIN WOOD einen verbindlichen, gesetzlichen Rahmen, damit Schokoladenhersteller in ihren Lieferketten Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung ausschließen.

Die Kinder auf den westafrikanischen Kakaoplantagen müssen schwere körperliche Arbeit leisten und sind nicht vor Pestiziden geschützt. Schokoladenhersteller wie Ferrero, Nestlé, Mars und Mondelēz, die in Deutschland eine Niederlassung haben und ihre Süßwaren verkaufen, profitieren von der Ausbeutung der Kinder.

Seit dem Beginn der Corona-Pandemie hat sich die Lage weiter verschärft, der Weltmarktpreis für Kakao ist infolge der Krise innerhalb weniger Wochen um 20 Prozent gefallen. Es zeichnet sich ab, dass in den kommenden Monaten die Armut von Familien im Kakaoanbau zunehmen wird – diese Armut ist schon jetzt eine der Hauptursachen für Kinderarbeit.

„In der aktuellen Lage ist es besonders wichtig, dass wir zusammenrücken. Diesen Gedanken wollen wir zu Ostern aufgreifen: Gerade diejenigen Menschen, die in globalen Lieferketten wegen der Corona-Krise besonders bedroht sind, brauchen jetzt unsere Solidarität“, sagt Fenna Otten, ROBIN WOOD-Tropenwaldreferentin.

ROBIN WOOD unterstützt die „Initiative Lieferkettengesetz“, einen Zusammenschluss zahlreicher Organisationen, die gemeinsam ein Ziel verfolgen: eine Welt, in der global agierende Unternehmen Verantwortung übernehmen und sicherstellen, dass ihre Lieferketten frei sind von Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung.

„Ferrero, Nestlé, Mars und Mondelēz – keiner der Schokoladenriesen kann bisher garantieren, dass in seinen Produkten keine Kinderarbeit steckt“, sagt Otten. „Freiwillige Selbstverpflichtungen von Unternehmen blieben bislang weitgehend wirkungslos. Wir brauchen ein Lieferkettengesetz, damit Menschenrechte nicht durch den Kakao gezogen werden!“

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