Dame 2019: Zwei Selbstversuche und eine Satire nominiert

Um den Datenschutz Medienpreis des BvD gehen in diesem Jahr zwei Selbstversuchs-Reportagen und eine Satire über „Facebook in Real Life“ ins Rennen. Aus 33 Einreichungen wählte die Jury ihre drei Favoriten aus, den Gewinner gibt sie im Mai bekannt.

Bereits zum dritten Mal verleiht der BvD die DAME an Medienschaffende und Kreative. Ziel der mit 3.000 Euro dotierten Auszeichnung ist es, Produktionen zu unterstützen, die das Thema Datenschutz oder einzelne Aspekte daraus anschaulich darstellen und zugleich damit den Nerv ihrer Zielgruppe treffen. Bei den vergangenen zwei Runden waren unter anderem Video-Clips, Songs und auch ein ganzes Webportal mit Video-Clips für Kinder und Jugendliche ausgezeichnet worden.

Preis wird europaweit wahrgenommen

„Datenschutz wird von vielen noch immer als kompliziert empfunden“, sagte BvD-Vorstandsvorsitzender Thomas Spaeing, der mit in der Jury sitzt. „Dabei zeigen die vielen eingereichten Beiträge, insbesondere aber die Nominierten, dass Aufklärung über Datenschutz unterhaltsam, pfiffig und gleichzeitig informativ sein kann.“ Mittlerweile werde der Preis in ganz Europa wahrgenommen, hob Jury-Mitglied Sebastian Sprenger von der DATEV-Stiftung Zukunft nach der Jury-Sitzung hervor.

„Das ist ein ganz großes und wichtiges Zeichen, wie wir Datenschutz in Europa begreifen müssen, nämlich grenzübergreifend, vernetzt, international und alle betreffend.“ Intensiv diskutierte die Jury über die Einreichungen. Unterstützung erhielt sie dabei von den Vorjahres-Preisträger* innen Meret Kaufmann, Gion Hunziker und Nicolas Zürcher. Sie gaben ebenfalls ihr Votum für ihre Favoriten ab. Die DAME 2018 hatten sie mit dem Kurzfilm „Chancen und Risiken von Gesundheitsdaten“ geholt.

Neben Thomas Spaeing nahmen auf den Jury-Stühlen wieder Barbara Thiel, Landesbeauftragte für den Datenschutz Niedersachen, Dr. Sebastian Sprenger von der DATEV-Stiftung Zukunft, der Vorstand der Stiftung Datenschutz, Frederick Richter, Birgit Kimmel und Stefanie Rack von der europäischen Internet-Initiative klicksafe sowie der Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, Platz. Gefördert wird der Datenschutz Medienpreis auch dieses Jahr wieder von der DATEV-Stiftung Zukunft.

DIE NOMINIERTEN FÜR DIE DAME 2019

Christian Schiffer mit der Hörfunkreportage „Tracking: Ein Tag im Internet – welche Spuren hinterlasse ich“

Christian Schiffer unternimmt einen Selbstversuch: Er kauft bei Amazon ein, trägt ein Fitnessarmband, tummelt sich auf Facebook und lädt sich Podcasts herunter. Dabei interessiert ihn, welche Daten er einem ganz gewöhnlichen Tag im Internet wo hinterlässt und er fragt, was die Unternehmen mit den Daten machen – und wie wir uns davor schützen können.

Jury-Mitglied Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zu Christian Schiffers Hörfunkreportage:

„Mit Christian Schiffers Hörfunkreportage habe wir ein sehr fundierten Beitrag erhalten, der ausführlich beschreibt, wie wertvoll meine Daten sind, was es bedeutet, wenn ich getrackt werde, auch von Medienkonzernen, wo wir das zunächst nicht so vermuten würden. Aber wir erfahren auch, was ich dagegen tun kann und wie ich meine Souveränität und Selbstbestimmung bewahren kann.“

Jakob Leube und Freddy Radeke mit dem TV-Satirebeitrag „Facebook in Real Life“

Facebook-Benutzer gehen sorglos mit ihren Daten und Informationen um, finden die beiden Autoren und fragen sich in ihrem Beitrag für die NDR-Satiresendung „Extra 3“, was wäre, wenn wir uns im wirklichen Leben genauso vierhielten? Jakob Leube und Freddy Radeke haben das in verschiedenen Szenen durchgespielt.

Jury-Mitglied Barbara Thiel, Landesbeauftragte für den Datenschutz Niedersachsen, zum Beitrag „Facebook in Real Life“:

„Die große Stärke dieses Beitrags ist es, dass er so komisch ist und einem gleichzeitig zum Nachdenken anregt. Er bringt in nur eineinhalb Minuten zahlreiche Probleme auf den Punkt, die mit der Nutzung von sozialen Netzwerken einhergehen.“

Felix Michels mit der Webvideo-Reportage „Das weiß das Internet über dich! – Selbstexperiment“

Auch Felix Michels macht einen Selbsttest: Der YouTuber will in seinem Beitrag herausfinden, wie viel das Internet über ihn selbst und fremde Personen preisgibt.

Dr. Sebastian Sprenger von der DATEV-Stiftung Zukunft:

„Felix Michels zeigt in einem Selbsttest, welche Daten wir bei welchem Unternehmen tatsächlich hinterlassen und welche Auswirkungen dies haben kann. Der bekannte Influencer schafft es mit seiner Reportage, sich bewusster im Internet zu bewegen und sich selbst zu hinterfragen, welche persönlichen Daten man zu welchem Zweck übergeben möchte. Mit über 500.000 YouTube-Abonnenten ist Felix Michels ein Sprachrohr für die Jugend und er schafft es, wertvolle Aufklärungsarbeit zu leisten.“

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