„Kran-Ballett“ zieht sich entlang der Kriegsstraße

Sechs – ab 15. März acht und ab Ende Mai sogar zehn – Hochbaukräne stehen auf den etwa 1,6 Kilometern der Baustelle Kriegsstraße – der bisher letzte kam erst am vorletzten Sonntag hinzu. Sie alle bedienen aus einer Höhe von 40 Metern die Baufelder. Die Hochbaukräne signalisieren, dass beim Umbau der Kriegsstraße mit künftig einer neuen Gleistrasse für die Straßenbahnen oben und einem darunter liegenden Autotunnel der Ingenieurbau – also der (Roh-)Bau des Tunnels – auf der gesamten Länge angekommen ist.

Ein neuer Hochbaukran in der Kriegsstraße für das Baufeld O 4 wird zwischen Kreuzstraße und Karl-Friedrich-Straße (Ettlinger Tor) an diesem Sonntag (8. März) aufgestellt  – deshalb wird die Kriegsstraße in Fahrtrichtung Westen für den Verkehr voll gesperrt. Auch für Fußgänger gibt es aus Sicherheitsgründen kein Durchkommen. Der Auto- und Radverkehr wird ab Mendelssohnplatz über die Fritz-Erler-Straße und den Zirkel umgeleitet. Ziele in der westlichen Innenstadt können von Westen oder Süden kommend über die Kreuzung Ettlinger Tor angefahren werden. Für Anlieger wird die Kriegsstraße erst ab der Kreuzstraße nach Westen gesperrt.

Eine Woche später, am Sonntag, 15. März, wird ein weiterer Hochbaukran gestellt. Im Baufeld W 1 zwischen Karlstor und Ritterstraße kommt der stählerne Helfer auf die Südseite – in dieser Zeit wird diese Hälfte der Kriegsstraße gesperrt, um durch das Aufstellen keine Verkehrsteilnehmer zu gefährden. Auch hier wird der Verkehr während der Zeit des Aufstellens örtlich umgeleitet.

In fünf Baufeldern wachsen täglich die Tunnelsohlen in die Länge und Breite, die Tunnelwände in die Höhe und die Tunneldecken über alles drüber. In den Baufeldern O 3 – hier ist der Erdaushub in Kürze auch abgeschlossen – und O 4 zwischen Mendelssohnplatz und der Kriegsstraße auf Höhe des Staatstheaters ist nahezu flächendeckend Ingenieurbau angesagt. Lediglich im westlichen Bereich von Baufeld O 4 und dem Baufeld O 5 zwischen Kreuzstraße und der Kreuzung Ettlinger Tor wird noch die Weichgelsohle, die  die Baugrube gegen von unten eindringendes Grundwasser abdichtet, hergestellt.

Auf der anderen, der westlichen, Seite des Ettlinger Tors in den Baufeldern W 4 und W 3 ist zu beobachten, wie Tag für Tag hier mehr Autotunnel entsteht, die noch nicht hergestellte Lücke zwischen dem im Kombi-Bauwerk integrierten Autotunnelabschnitt von ca. 25 Metern Länge und dem schon hergestellten Bereich wird immer kleiner. Und auch im Baufeld W 1, das westlich der Ritterstraße beginnt und sich bis einschließlich Karlstor erstreckt, hat der Ingenieurbau schon längst begonnen.

In den übrigen Teilen des Baufelds W 1 im Bereich neben und auch unter dem Karlstor wird das Herstellen der Baugrube – Voraussetzung ist der Abbruch der alten Straßenunterführung der Kriegsstraße unter der Karlstraße hindurch – beziehungsweise der Tunnelbau vorbereitet. Im engen Umfeld der oberirdischen Kreuzung wird nach der erfolgten Verkehrsumlegung und dem Rückbau alter Leitungen die Suche nach Bombenresten aus dem Zweiten Weltkrieg fortgesetzt. In den nächsten Wochen werden westlich vom Karlstor zwei Hilfsbrücken über die alte (und neue) Rampe eingehängt, die den querenden Fußgängerverkehr aufnehmen werden. Ebenfalls in den nächsten Tagen beginnt mit dem Bau der Bohrpfahlwand auch die Herstellung des letzten Baugrubenverbaus in der gesamten Kriegsstraße.

In den Tunnel- und Rampenabschnitten der Baufelder O 1 und O 2 östlich vom Mendelssohnplatz geben die Arbeiter dem Tunnel seine innere Funktionen: (Service-)Gehwege und Schlitzrinnen zur Regenwasserentsorgung entstehen

Oberirdisch sind zwischen Kapellenstraße und Henriette-Obermüller-Straße nun auch auf der Südseite Fahrbahnen, Rad- und Gehwege soweit hergestellt, dass der Verkehr stadtauswärts in der endgültigen Lage rollen kann. In der Mitte zwischen den Rampen des Straßentunnels wird die provisorische Fahrbahn schon wieder zurück gebaut und anschließend mit dem Herstellen der Gleistrasse begonnen. Zuvor muss jedoch noch am Montag (9. März) und Dienstag (10. März) der stadtauswärts fahrende Verkehr von der provisorischen Mittellage in die endgültige Seitenlage verschwenkt werden. Gleichzeitig wird an diesen beiden Tagen der stadteinwärts fahrende Verkehr zwischen Kapellenstraße und Mendelssohnplatz in die Mittellage verlegt, damit auf der Nordseite der Kriegsstraße/ Ludwig-Erhard-Allee in diesem Abschnitt mit der Herstellung der endgültigen Oberfläche begonnen werden kann. Da die Verkehrsumlegungen im Abschnitt östlich des Mendelssohnplatzes drei lichtsignalgeregelte Knotenpunkte betreffen, werden die Umbauarbeiten voraussichtlich zwei volle Tage in Anspruch nehmen.

Der Innenausbau des Stadtbahn- und Straßenbahntunnels unter der Kaiserstraße zwischen Gottesauer Platz und Mühlburger Tor mit dem Südabzweig vom Marktplatz in die Ettlinger Straße kennt den Einbau der „inneren“ Funktionalitäten schon seit geraumer Zeit: In den sieben neuen unterirdischen Haltestellen und den Tunnelabschnitten arbeiten Elektriker ebenso intensiv an den 900 Kilometern Kabeln und den dazu gehörenden Endverbrauchern für den Betrieb der Bahnen, für die Fahrgastsicherheit und den Fahrgastkomfort wie ihre Kollegen, die die Haltestellen gestalten. In den Haltestellen Durlacher Tor und Kronenplatz werden die letzten Arbeiten an den oben liegenden Decken- und Wandverkleidungen ausgeführt, in den übrigen Haltestellen nach Westen und nach Süden wird mittels der Raumgerüste, die die Haltestellen nahezu komplett ausfüllen, auch noch an der Unterkonstruktion für die Verkleidungen gearbeitet.

Wegen der großen Flächen, die die Zwischenebenen und Treppen der Haltestellen haben, ist auch der Einbau der Terrazzo-Treppenstufen sowie des Estrichs in vollem Gange.

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