• Massive Verkehrseinbrüche in allen Bereichen
• FMG setzt auf strikte Kosten- und Ausgabenbegrenzung
• Lammers: Mobilitätsbedarf wird mittelfristig wieder steigen
Aufgrund der im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie erfolgten Reisebeschränkungen und des drastisch reduzierten Flugangebotes verzeichnet der Flughafen München gegenwärtig massive Verkehrsrückgänge in allen Bereichen. So ist die Anzahl der Starts und Landungen im März kontinuierlich zurückgegangen und erreicht in der laufenden Woche nicht einmal mehr zehn Prozent des Vorjahresniveaus – das Passagieraufkommen liegt bei rund fünf Prozent.
Vor dem Hintergrund der extremen Einbrüche haben die Flughafen München GmbH und ihre Tochtergesellschaften bereits vor Wochen damit begonnen, weitreichende Schritte zur Sicherung der Liquidität des Flughafens zu ergreifen. So wurde ein konzernweites Maßnahmenprogramm zur strikten Begrenzung der Personal- und Sachkosten aufgelegt, das umfangreiche Einsparungen in sämtlichen Bereichen vorsieht. Geplante Investitionsvorhaben wie das Parkzentrum West, die neue Konzernzentrale oder das neue Budget Hotel wurden bis auf weiteres zurückgestellt.
Jost Lammers, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen München GmbH:
"Wir erleben eine in dieser Größenordnung nie dagewesene Krise des weltweiten Luftverkehrs und ein Ende ist nicht absehbar. Oberste Priorität hat weiterhin der Schutz der Gesundheit der Passagiere und Beschäftigten am Münchner Flughafen. Darüber hinaus geht es vorrangig darum, den enormen wirtschaftlichen Schaden für den Münchner Airport und die hier beschäftigten Menschen zu begrenzen, indem alle notwendigen Maßnahmen zum Erhalt der wirtschaftlichen Stabilität ergriffen werden."
Als Bestandteil der kritischen Infrastruktur wird der Flughafen München seinen Betrieb auch weiterhin aufrechterhalten und so dazu beitragen, dass Rückkehrer heimkommen und wichtige Frachtgüter weiterhin schnell transportiert werden. Die Luftverkehrsgesellschaften haben mittlerweile über 100 Flugzeuge, die gegenwärtig nicht zum Einsatz kommen, am Münchner Airport geparkt. Nicht benötigte Infrastruktur in den Bereichen A, B und D von Terminal 1 sowie das zum Terminal 2 gehörende Satellitengebäude wurden vorübergehend aus dem Betrieb genommen.
"Unser Ziel im laufenden Jahr ist es, die wirtschaftlichen und finanziellen Grundlagen auf die aktuelle Situation und die vor uns liegende längere Durststrecke auszurichten. Dabei kommt uns die positive wirtschaftliche Entwicklung zugute, die der Münchner Flughafen in den vergangenen Jahren und insbesondere auch 2019 zeigte", erklärte Jost Lammers.
Wann der Luftverkehr wieder auf seinen Wachstumspfad zurückkehrt, kann im Augenblick nicht seriös prognostiziert werden. Mit Blick auf die langfristige Entwicklungsperspektive der gesamten Branche und des Münchner Airports zeigt sich der Flughafenchef aber zuversichtlich und verweist auf die vielen in der Luftfahrt gesammelten Erfahrungen mit vorausgegangenen Krisen. "Die Auswirkungen der Corona-Krise sind massiver als die Folgen der Anschläge vom 11. September 2001 oder der weltweiten Finanzkrise von 2008. Deshalb wird es diesmal möglicherweise deutlich länger dauern, bis die Nachfrage wieder auf dem früheren Niveau ist und auch strukturelle Veränderungen im Luftverkehr sind nicht auszuschließen. Dass der globale Mobilitätsbedarf auf mittlere Sicht steigen und der Luftverkehr deshalb wieder zunehmen wird, steht für mich aber außer Frage", erklärte Lammers.
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