Frauen verdienen nicht nur im Durchschnitt weniger, sie haben auch weniger Vermögen und sind häufiger von Armut betroffen. Ein wesentlicher Grund dafür ist, neben der ungleichbezahlten Lohnarbeit, auch die unbezahlte Sorgearbeit. Laut einer aktuellen Studie von OXFAM zur sozialen Ungleichheit, leisten Frauen und Mädchen weltweit täglich über 12 Milliarden unbezahlte Stunden Haus- und Sorgearbeit.
Um den Gender Pay Gap zu schließen fordern der FPR und die KuKMA: 1. Wertschätzung sogenannter Frauenberufe im Sorgebereich, wie in der Alten- und Krankenpflege, Erziehung und Bildung und deren gesellschaftliche und Anerkennung.
2. Gerechte Aufteilung der Erziehungs- und Hausarbeit zwischen Frauen und Männern, um eine Berufstätigkeit jenseits der Teilzeit zu ermöglichen.
3. Sensibilisierung von Mädchen und Jungen für das Thema, beispielsweise durch einen verstärkten Fokus des Zukunftstages (am 26.03.2020) auf die Themen Sorgearbeit und Gender Pay Gap.
Bianca Strzeja, KuKMA: „Diese Ungleichverteilung von Sorgearbeit etabliert sich bereits im Kindes- und Jugendalter. Weltweit übernehmen Mädchen* der Altersgruppe 5-9 bereits 30% und in der Altersgruppe 10-14 sogar 50% mehr Sorgearbeit als gleichaltrige Jungen. Wir müssen also nicht nur bei der Berufswahl ansetzen, sondern Arbeit und Leben in der Gesellschaft zusammendenken.“
Verena Letsch, FPR: „Wir brauchen neue Vereinbarkeitslösungen von Familie und Beruf. Statt “Vereinbarkeit“, müsste man derzeit eigentlich „Unvereinbarkeit“ sagen. Wenn Frauen in Teilzeit arbeiten, haben sie später weniger Rente und wenn sie Vollzeit arbeiten, kaum Zeit für Familie oder Ehrenamt. Der FPR bearbeitet in diesem Jahr Frauenarmut als Schwerpunktthema um auf die Armutsgefährdung von Frauen und vor allem von alleinerziehenden Frauen im Land Brandenburg aufmerksam zu machen.“
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