„Bei uns riecht es nach Essen, nicht nach Urin“

Ein Rebell ist jemand, der sich widersetzt. Und tatsächlich könnte Marcus Jogerst-Ratzka täglich einen Aufstand machen. Wenn er Nachrichten hört. Wenn der Medizinische Dienst der Krankenkassen kommt. Wenn Ärzte eine andere Vorstellung von palliativer Versorgung haben als das geschulte Team im Haus. Oder wenn er an die dramatische Unterfinanzierung des Pflegesystems denkt. Marcus Jogerst-Ratzka trägt deshalb den Beinamen „Pflege-Rebell“. Und er ist stolz darauf. Immer wieder drehen TV-Teams in seinem „Lebeheim“. Denn gepflegt wird hier zwar auch – aber in erster Linie wird in den beiden von ihm gegründeten Häusern mit ihren 95 Plätzen eben gelebt.

„Bei uns riecht es nach Essen, nicht nach Urin.“ Marcus Jogerst-Ratzka liefert nicht nur knackige Sätze für Journalisten – er beschreibt, was ist. Während vor 15 Jahren die Branche noch nachdachte, ob Therapieküchen eine echte Verbesserung in der Pflege darstellen könnten, und nach dem Begriff „Wohnbereichsküche“ noch gesucht wurde, hatte man im Seniorenhaus im baden-württembergischen Renchen schon die ersten Heimbewohner mit dem Gemüsemesser ausgestattet: „Die Wohnküchen waren bei Gründung unserer Häuser ein elementarer Teil meines Konzepts“, erinnert sich der gelernte Krankenpfleger. Dieses sah vor: „Wir reduzieren die Menschen bei uns nicht auf ihre Pflegebedürftigkeit!“ So sitzen Marie Waag (89) und Maria Glaser (73) munter in der Wohnküche des Renchener „Lebeheims“ und schälen Kartoffeln.

Hauswirtschaftsleiterin Gabriele Müller verteilt die „Jobs“ an die, die Lust haben aufs Mitmachen: „Die Menschen fühlen sich nützlich, sie genießen die Gemeinschaft und wir schaffen so ein bisschen vertrauten Alltag.“ Dass dieses Konzept sehr viel aufwendiger ist, als das Essen aus einer Zentralküche zu beziehen, ist Marcus Jogerst-Ratzka egal: „Das ist es uns wert.“ Die Umsetzung seiner Ideale lebt aber nicht alleine von Präsenzkräften und Pflegepersonal, sondern auch von Technologie und Ausstattung. „Wir brauchen hier eine Profi-Spülmaschine, damit das Geschirr wieder schnell sauber ist. Spülzeiten von zweieinhalb Stunden in einer Haushaltsmaschine können wir nicht brauchen – und wir wollen in Bezug auf die Hygiene auch keine Kompromisse eingehen“, so Jogerst-Ratzka. Dass sich dies lohnt, beweist die Historie seiner beiden Häuser: Bisher gab es nur einen einzigen Noroviren-Ausbruch.

Dass Haushaltsgeschirrspülmaschinen nicht die richtige Wahl für eine Therapieküche sind, bestätigt auch Marcus Danner: „Wir garantieren mit unseren professionellen Spülmaschinen Prozesstemperaturen zwischen 65  und 85 Grad Celsius für zuverlässige Hygiene – und das bei Laufzeiten von 90 Sekunden pro Spülgang. Modelle wie unsere M-iClean U schaffen ein besseres Raumklima dank Wärmerückgewinnung“, erläutert der Vertriebsleiter Senioren- und Pflegeeinrichtungen bei Meiko. Und er ergänzt: „Ein Meiko-Patent leitet bei der Wärmerückgewinnung kaltes Wasser um die Spülkammer der Maschine herum in spezielle Taschen aus Edelstahl. Das Wasser entzieht der Maschine die Wärme aus dem Spülgang und wird für den nächsten Waschgang verwendet – und zwar ohne dass irgendwo ein Biofilm entstehen kann. Außerdem benötigen unsere Maschinen keine wöchentliche Desinfektionstablette, um eine Verkeimung zu verhüten. Und – was in Wohnbereichsküchen besonders hilfreich ist – dank der Wärmerückgewinnung entweichen keine Dampfschwaden aus der Maschine, die das Mobiliar auf die Dauer schädigen“, so Marcus Danner.

Marcus Jogerst-Ratzka nimmt das Hygiene-Thema nicht auf die leichte Schulter – er arbeitet es ab. Woran er mit Herzblut hängt, ist die Devise: Pflege ist Kunst – sie lässt sich nicht standardisieren! Und hätten die Behörden ihn dazu verdonnert, nur Edelstahlflächen in der Therapieküche einzubauen: „Ich hätte gar nicht gebaut.“ Die ersten Schritte der Umsetzung seiner Ideen waren ohnehin ein Kraftakt. Die Familie sorgte für den Grundstock an Eigenkapital – die Bank gab den (großen) Rest der benötigten 4,5 Millionen Euro. Und er gründete als 28-Jähriger sein Seniorenhaus. Es war nicht die Chuzpe des Alters, sondern: „Ich wollte wissen, ob ich das alles nur in der Theorie besser kann oder ob ich auch in der Umsetzung bestehe.“

Dass er die Theorie drauf hat, bewies er in den Jahren nach seiner Ausbildung zum Krankenpfleger – er gründete eine Unternehmensberatung und war zusammen mit einer Kollegin in Pflegeheimen aller Trägerformen engagiert. Dass er es auch in der Praxis kann, beweisen seine voll ausgelasteten Häuser – und die gute Laune, die darin herrscht. Und wenn Marcus Jogerst-Ratzka beim Care-Slam auf die Bühne tritt oder in die Mikrofone von TV-Sendern oder Radio-Stationen spricht, um zu erklären, warum aus dem Pflegenotstand längst eine Pflegekatastrophe geworden ist – dann spricht er nicht nur über die Würde von pflegebedürftigen Menschen, in seinen Häusern wird sie auch respektiert und gelebt. Dazu zählt zum Beispiel auch das Inkontinenztraining. Allerdings: „Das Maß der Pflegebedürftigkeit schreitet kontinuierlich voran, was auch das Toilettentraining immer schwieriger macht.“ Sind jedoch Steckbecken oder Nachtstuhl im Einsatz, ist Marcus Jogerst-Ratzka auch hier Meiko-Kunde: „Ich habe in meiner Laufbahn in den Pflegearbeitsräumen mit Meiko-Geräten zu tun gehabt, die locker 30 Jahre auf dem Buckel hatten. Die Steckbeckenspülgeräte laufen einfach zuverlässig.“ Dass er an den Prozess der Steckbeckenaufbereitung inklusive thermischer Desinfektion glaubt, führt im Seniorenhaus Renchen übrigens dazu, dass sowohl Steckbecken wie auch Waschschüsseln in den Meiko-Geräten aufbereitet werden.

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