„Jeder Schritt zählt!“ lautet das Motto, das die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe zum diesjährigen Welt-Schlaganfall-Tag ausgibt. Zahlreiche Studien haben die positive Wirkung von Bewegung auf Gefäße und Blutdruck, aber auch auf die Psyche nachgewiesen. Für mehr Prävention spricht auch, dass viele Schlaganfälle nicht schicksalhaft sind. Wo es noch vor 40 Jahren kaum Hoffnung gab, ermöglichen neue Methoden heute oft ein Leben ohne bleibende Schäden. Trotzdem gibt es noch viel zu tun. Mindestens 70 Prozent der Schlaganfälle, da sind sich Forscher einig, wären zu verhindern – durch ausreichend Bewegung, gesunde Ernährung, Verzicht auf das Rauchen und regelmäßige Kontrolle der persönlichen Risikofaktoren.
Das Klinikum Christophsbad ist als zertifizierte Regionale Stroke Unit für die Versorgung der Schlaganfall-Patienten im Landkreis Göppingen zuständig. Dazu gehört auch die Aufklärung über Symptome eines Schlaganfalls, denn „Zeit ist Hirn“ – jeder Schlaganfall erfordert einen 112-Notruf. Schlaganfall-Patienten werden von den Ersthelfern des Landkreises in die „Stroke Unit“ des Klinikums Christophsbad gebracht und dort an 365 Tagen im Jahr qualifiziert versorgt. Aufgrund der höheren Zahl an Schlaganfall-Patienten werden im Klinikum Christophsbad die Notaufnahme, die Neurologische Ambulanz und die Notfallambulanz im Erdgeschoss erweitert und saniert.
Rettungen mittels Thrombektomie steigen an
„Die meisten Schlaganfälle werden durch ein Blutgerinnsel verursacht – auch Thrombus genannt – welches ein Blutgefäß im Gehirn verschließt“, erklärt Chefarzt Prof. Dr. med. Sommer. Die Folge ist, dass Teile des Gehirns nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden und damit auch Sauerstoff, Zucker und andere wichtige Nährstoffe Teilen des Gehirns nicht mehr ausreichend zur Verfügung stehen. Seit dem Jahr 2015 ist die Wirksamkeit der Wiedereröffnung eines größeren verschlossenen Hirngefäßes mit Hilfe der sogenannten mechanischen Thrombektomie wissenschaftlich nachgewiesen, jedoch nicht in jeder Klinik umsetzbar. „Von der Leiste aus schieben wir Neuroradiologen einen Katheter bis an die Stelle im Gehirns, wo das Blutgerinnsel eine Arterie blockiert hat“, erklärt Chefarzt Prof. Dr. med. Tomandl. Mithilfe minimal-invasiver Techniken kann der Thrombus dann geborgen und über Hohlkatheter abgesaugt werden. Orientierung über die Gefäßlandschaft des Gehirns erhält der Operateur durch die Angiografie, einer Röntgendurchleuchtungstechnik, die nach Gabe von Kontrastmittel die Gefäße sichtbar macht.
„Pro Jahr führen wir derzeit 65 bis 70 Thrombektomien durch“, berichtet Prof. Dr. med. Tomandl. Das Klinikum Christophsbad ist eine von 204 Kliniken in Deutschland, deren Mitarbeiter das lebensrettende Verfahren beherrschen.
Welt-Schlaganfall-Tag, Dienstag, 29.10.2019
16.30 Uhr Informationen & FAQ rund um Prävention, Behandlung und Nachsorge eines Schlaganfalls
ca. 17 Uhr Führung durch die Klinik für Radiologie und Neuroradiologie sowie die Klinik für
Neurologie und Neurophysiologie mit Schlaganfallstation (Regionale Stroke Unit), Frührehabilitation und Schlafmedizin am Klinikum Christophsbad
Referenten:
- Prof. Dr. med. Norbert Sommer, Chefarzt der Klinik für Neurologie und Neurophysiologie mit Schlaganfallstation (Regionale Stroke Unit), Frührehabilitation und Schlafmedizin im Klinikum Christophsbad
- Prof. Dr. med. Bernd Tomandl, Chefarzt der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie im Klinikum Christophsbad
Veranstaltungsort: Herrensaal (Haus 11), Klinikum Christophsbad, Faurndauer Straße 6-28, 73035 Göppingen
Christophsbad GmbH & Co. Fachkrankenhaus KG
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