Während der Andrang beim längsten Weinfest der Pfalz direkt nach dem Beginn kurz nach 10 Uhr noch nicht so groß war, kam die Radlerlawine zur Mittagszeit richtig ins Rollen. An vielen Stellen – etwa am Mittelpunkt der Deutschen Weinstraße in Diedesfeld, am Schafplatz in Edenkoben oder in den Zentren von Deidesheim oder Bad Dürkheim – gab es zeitweise kein Durchkommen. Nach einer Mitteilung von Pfalzwein waren mehr als 200.000 Besucher auf der Weinstraße unterwegs. Die Polizei sprach am Ende der Großveranstaltung von einem Besuch wie im Vorjahr. Sie meldete etwa zehn Unfälle mit Stürzen und Platzwunden und einen Streit unter Radfahrern, bei welchem ein Mann durch einen Wurf mit einem Schoppenglas verletzt wurde. Besonders am Ende der Veranstaltung seien mehrere alkoholisierte Radler aus dem Verkehr gezogen worden, hieß es von der Polizei.
Vermehrt waren entlang der Weinstraße in diesem Jahr Tandem-Fahrräder zu sehen, nachdem Pfalzwein das Tandem als Symbol für das Freundschafts-Motto auserkoren hatte. „Einen Tandem-Hype hat es sicher nicht gegeben, aber es waren mehr als in den Jahren zuvor“, sagte ein Besucher. Dem Aufruf von Pfalzwein an Tandemfahrer, sich am Schafplatz in Edenkoben registrieren zu lassen und mit Glück zwei Einzel-Fahrräder zu gewinnen, waren einige gefolgt – 80 Karten lagen schließlich um 16 Uhr in der Lostrommel, aus welcher die pfälzische Weinkönigin Meike Klohr die Gewinner zog.
In Edenkoben, das in diesem Jahr seine Gründung vor 1250 Jahren feiert, war der 34. „Weinstraßentag“ offiziell eröffnet worden. Genau um 10.20 Uhr durchschnitten mehrere Prominente mit dem rheinland-pfälzischen Weinbau- und Wirtschaftsminister Volker Wissing an der Spitze ein über die Straße gespanntes Band. Wissing nannte den autofreien Erlebnistag „unvergleichlich“ und lobte das Motto, das der Pfalz auf den Leib geschneidert sei: „Denn die Herzen der Pfälzer sind offen für Gäste.“ Gerhard Brauer, der zweite Vorsitzende von Pfalzwein, sprach unter Anspielung auf das Tandem als Freundschaftssymbol von mehreren „Traumpaaren“, die in der Pfalz von Bedeutung seien. Er nannte Wein und Tourismus, Wein und Wald, Wein und Wandern oder Schoppen und Schorle und schloss mit den Worten: „Sie merken: Es gibt viele solcher Traumpaare in der Pfalz – aber der Wein ist immer dabei.“
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