Was passiert?
Google treibt den Ausbau seiner Shopping Services massiv voran. Diese Aktion wird von Einigen als Gegenangriff auf Facebooks und Amazons Bemühungen in Sachen Werbeanzeigen gewertet. Inwieweit Revierkämpfe eine Rolle spielen, darüber lässt sich nur mutmaßen. Fest steht jedoch, dass Google den Großteil seiner Einnahmen mit Werbeanzeigen generiert und somit um das Kerngeschäft kämpft. Das ist bei knapp 100 Milliarden US Dollar Jahresumsatz zwar weit weg von "gefährdert", aber die Marktmacht der beiden Konkurrenten ist gar nicht hoch genug einzuschätzen. Das weiß man wohl auch bei Google.
Wie macht Google das?
Zuerst einmal werden in diesem Jahr eine Vielzahl neuer Werbeformate ausgerollt (Welche genau, gibt es hier nachzulesen). Die von CEO Sundar Pichai herausgegebene Parole, Google vom Wegweiser in einen tatsächlichen Assistenten zu transformieren, spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Ähnlich wie bei Instagrams Checkout soll ohne Umweg zum Händler direkt bei Google eingekauft werden können. Eine Ausweitung dieser Funktion über die Suchmaschine hinaus ist dabei durchaus denkbar. Ein Traum, der nicht nur Influencer-Augen glänzen lässt: Direkt aus YouTube-Videos heraus Produkte kaufen zu können. Ohne das Video anhalten zu müssen. Das könnte schon bald Realität werden.
Was sagen wir dazu?
Die Geschäftsfelder, mit denen Google in den Schlagzeilen steht, sind alle bemerkenswert: Autonomes Fahren, KI, Sprachassistenten etc. – aber das Geld, mit dem diese Projekte finanziert werden, stammt zum Großteil aus der Werbung. Das ist und bleibt vorerst auch das Hauptgeschäft der Suchmaschine, in dem sie sich nicht überholen lassen darf. Auch hier an Innovationen zu arbeiten und neue Wege zu gehen, ist dringend erforderlich. Und das nicht nur wegen des Konkurrenzdrucks.
Pro:
Mit Daten, die über die Shopping-Funktion gesammelt werden, können Sprachassistenten deutlich schneller lernen und ihrem eigentlichen Zweck (Assistent, Einkaufshilfe, Telefonist etc.) eher nachkommen, als nur Lieblingssongs abspielen und Rezepte vorlesen zu müssen.
Durch die Konkurrenz der drei Big Player entstehen spannende, neue Werbeformate, die sich in vielen Online-Kampagnen einsetzen lassen, die es so zuvor noch nie gab.
Contra:
Als Werbetreibender sollte man aufpassen, sich nicht zu stark von einem Partner abhängig zu machen. Wir empfehlen, breit zu streuen und die Vorzüge aller Plattformen zu kombinieren.
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