Adventisten und Katholiken kritisieren US-Antidiskriminierungsgesetz

Die am 17. Mai vom US-Repräsentantenhaus verabschiedete Gesetzesvorlage zum Gleichstellungsgesetz (Equality Act, H.R. 5) werfe beunruhigende Fragen zur Religionsfreiheit auf, schrieb die Weltkirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten zusammen mit der nordamerikanische Kirchenleitung in einer gemeinsamen Stellungnahme. Der Gesetzentwurf, sofern er Gesetz werden sollte, würde den Schutz schwuler, lesbischer sowie von Transgender-Personen über ein breites Spektrum von US-Bürgerrechtsgesetzen ausdehnen. Dazu gehörten Bereiche wie Beschäftigung, Wohnen, öffentliche Unterkünfte und Sozialdienste. Laut Vatikan News hat die US-Bischofskonferenz die auch als Antidiskriminierungsgesetz bezeichnete Vorlage ebenfalls kritisiert. Das Gesetz stelle die „Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität unter Strafe“.

Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten „befürchtet, dass diese Gesetzgebung die Religionsfreiheit der Glaubensgemeinschaften und ihrer Mitglieder weiter untergraben würde“. Dieser Gesetzentwurf berücksichtige Glaubensgemeinschaften oder Gläubige, die traditionelle Ansichten über Ehe und Geschlecht vertreten, nicht, heisst es in der Stellungnahme. Laut Vatikan News hätte die neue Gesetzgebung Vorrang vor dem „Religious Freedom Restoration Act“, dem 1993 verabschiedeten Gesetz über Religionsfreiheit.

Jeden Menschen mit Würde und Respekt behandeln
Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten glaube, dass „jeder Mensch, unabhängig von seinem Glauben oder seiner Lebensweise, nach dem Bild Gottes geschaffen ist und es daher verdient, mit Würde und Respekt behandelt zu werden. Wir sind uns bewusst, dass LGBT-Personen [Lesbisch, Schwul, Bisexuell und Transgender] oft ungerecht diskriminiert werden und rechtlichen Schutz benötigen“. Das Gleichstellungsgesetz verletze bei dem Versuch, den einen Schutz zu bieten, unnötig die Rechte anderer, so die adventistischen Kirchenleitungen.

Ein besserer Weg
Ein zukunftsfähiger Weg müsste laut der Stellungnahme die Anliegen sowohl der LGBT-Personen als der Religionsgemeinschaften berücksichtigen. „Wir glauben, dass es einen besseren Ansatz gibt, der auf den Schutz der Bürgerrechte im Gleichstellungsgesetz aufbaut und ebenso die Rechte der Glaubenden auf Religionsfreiheit im ersten Verfassungszusatz bekräftigt“, so die Kirchenleitungen. Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventistengemeinde „bekräftigt ihre biblische Interpretation von Ehe, Geschlecht und unser langjähriges Engagement für die Trennung von Kirche und Staat“.

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