Spatenstich für Breitbandausbau am Leuchtturm

Im Landkreis Nordwestmecklenburg erreicht der Breitbandausbau die nächste Etappe. Zusammen mit Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Christian Pegel, Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung, und Landrätin Kerstin Weiss haben WEMAG-Vorstand Thomas Murche und Martin Retzlaff, Geschäftsführer der WEMACOM Breitband GmbH, den symbolischen Spatenstich für das nächste Großprojekt in Mecklenburg-Vorpommern vollzogen. Gemeinsam setzten sie in der Nähe des Leuchtturms am Timmendorfer Strand ein Zeichen für die digitale Zukunft. Timmendorf auf der Insel Poel gehört zu den 14 Projektgebieten mit insgesamt 81 Gemeinden im Landkreis Nordwestmecklenburg, in denen die Bauarbeiten zeitversetzt beginnen.

„Ich freue mich sehr, dass wir nun den offiziellen Spatenstich für den Breitbandausbau im Landkreis Nordwestmecklenburg setzen können. Das ist nicht zuletzt ein Verdienst der beteiligten Unternehmen, die hier mit viel Energie die Planungen vorantreiben“, sagte Christian Pegel, Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung in Mecklenburg-Vorpommern.  Die moderne Informations- und Kommunikationstechnik sei aus dem privaten wie beruflichen Leben nicht mehr wegzudenken und gewinne weiter an Bedeutung. „Die Grundvoraussetzung dafür, dass unser Land an dieser Entwicklung partizipieren kann, ist eine flächendeckende Breitbandversorgung. Nach Umsetzung aller Projekte werden wir die Breitbandversorgung mit mindestens 50 Megabit pro Sekunde in Mecklenburg-Vorpommern auf über 90 Prozent gesteigert haben, im ländlichen Raum sogar auf über 95 Prozent, sofern auch der angekündigte Eigenausbau realisiert wird. Hinzu kommt der künftige eigenwirtschaftliche Ausbau zum Beispiel in den Städten. Diese Zahlen zeigen, dass das begonnene Förder- und Ausbauprogramm Mecklenburg-Vorpommern deutlich voranbringen wird“, erklärte der Minister. Insgesamt stellen Bund und Land für schnelles Internet im Landkreis Nordwestmecklenburg 180 Millionen Euro zur Verfügung.

„Wir wollen Glasfaser – in jeder Region und jeder Gemeinde. Jetzt startet das bislang größte Projekt im Rahmen unseres Breitbandförderprogramms. In Zukunft profitieren mehr als 36.000 Haushalte, 4.800 Unternehmen und 62 Schulen in Nordwestmecklenburg von einer modernen Glasfaser-Infrastruktur. Damit machen wir das Leben und Arbeiten auf dem Land wieder erheblich attraktiver und bringen die wirtschaftliche Entwicklung voran,“ sagt Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, der den Baustart offiziell eröffnete.

Die WEMACOM Breitband GmbH hat nach einer europaweiten Ausschreibung im August 2018 den Zuschlag für den Breitbandausbau im Landkreis Nordwestmecklenburg erhalten. Die Tochtergesellschaft des Schweriner Energieversorgers WEMAG verantwortet die Planung, den Bau und den Betrieb des Telekommunikationsnetzes und wird Eigentümerin des Netzes. „Wir realisieren die leistungsfähigste Breitbandinfrastruktur, die es momentan gibt. Unser Projektteam ist vorbereitet und wird alles daransetzen, die Einwohner des Landkreises Nordwestmecklenburg so schnell wie möglich mit modernen Glasfaseranschlüssen zu versorgen“, sagte Martin Retzlaff, Geschäftsführer der WEMACOM Breitband GmbH.

Insgesamt werden rund 2.000 Kilometer Trasse neu gebaut. In die schmalen Gräben legen Tiefbauer etwa 4.700 Kilometer verbundene Leerrohre. Durch diese so genannten Flatliner wird später die Glasfaserleitung eingeblasen – insgesamt etwa 8.800 Kilometer. Im Landkreis Nordwestmecklenburg gibt es rund 41.000 förderfähige Anschlusspunkte. Auf den insgesamt rund 170 Gemeindevertretersitzungen und Einwohnerversammlungen wurde und wird über das Vorhaben und die Anschlussmöglichkeit informiert.

„Für unseren Landkreis ist der Breitbandausbau ein großer Schritt nach vorn. Mit ihm schaffen wir den Anschluss an den weltweiten schnellen Datenaustausch. Das ist vor allem für die Entwicklung unserer Wirtschaft wichtig. Aber auch Touristen fragen vor der Buchung immer häufiger nach schnellem Internet – im Hotel, der Ferienwohnung oder auf dem Zeltplatz. Der Ausbau der digitalen Infrastruktur ist für mich gegenwärtig das wichtigste Projekt der Kreisverwaltung. Nordwestmecklenburg ist auf dem besten Weg in Richtung Zukunftsregion“, sagte Landrätin Kerstin Weiss.

„Ich freue mich sehr, dass die WEMACOM Breitband GmbH, ein Tochterunternehmen der WEMAG, im vergangenen Jahr die Ausschreibung gewonnen hat und für den Breitbandausbau im gesamten Landkreis Fördermittel von Bund und Land erhält. Damit können wir die Internetzukunft für einen weiteren Teil unserer Heimatregion sichern“, sagte WEMAG-Vorstand Thomas Murche. Für ihn ist der schnelle Internetzugang heute ebenso wichtig wie Strom, Gas und Wasser. Mit Glasfaserinternet steht eine stabile und jederzeit gleich schnelle Internetverbindung zur Verfügung. Nach Ansicht des WEMAG-Vorstands sorgt Glasfaser für Zukunftssicherheit und wertet Immobilien auf. Auch Wohnungen lassen sich mit dieser modernen Technologie ausgestattet leichter vermieten.

Die passenden Internetprodukte können zum Beispiel bei der WEMAG bezogen werden. Das kommunale Unternehmen bietet Internettarife mit Übertragungsraten von bis zu einem Gigabit pro Sekunde. Mit der Erweiterung ihrer Produktpalette kann die WEMAG ihren Kunden Strom, Erdgas, Elektromobilität, Photovoltaik-Anlagen, Internet, Telefon sowie Digital- und HD-Fernsehen aus einer Hand anbieten.

Seit etwa zwei Jahrzehnten funktionieren Internetanschlüsse über Kupferkabel. Die Datenübertragung erfolgt hier über das Telefonnetz. Die Datenraten haben dabei lange Zeit ausgereicht. Inzwischen sind die Ansprüche gewachsen. Immer mehr Geräte greifen zu Hause auf das Internet zu. Wenn dies parallel geschieht, stoßen Kupferleitungen an ihre Grenzen. „Die Glasfasertechnologie ist eine Investition in die Zukunft. Hochmoderne Leitungen ermöglichen die Übertragung großer Datenmengen und bieten im Vergleich zu alten Kupferleitungen erhebliche Vorteile“, ergänzt Martin Retzlaff. Schnelle Datenübertragungsraten und eine geringe Störanfälligkeit seien nur zwei von vielen Vorzügen. Internetnutzer könnten in Zukunft bequem und ohne Ladehemmung Mediatheken, Online-Shopping und Streaming-Dienste nutzen. „Wir planen, alle Bauarbeiten Ende 2020 abzuschließen“, prognostizierte der Geschäftsführer der WEMACOM Breitband GmbH.

Für die Umsetzung des Projektes sind qualifizierte Fachkräfte auf verschiedenen Gebieten erforderlich. Deshalb wurde für die Bauarbeiten ein Projektteam, derzeit 90 Projektbeteiligte, deren Zahl künftig auf mindestens 100 bis 150 steigen wird, aus geschulten Mitarbeitern der WEMAG und der WEMACOM sowie aus externen Planungs- und Tiefbauunternehmen zusammengestellt. Durch die Zusammenarbeit mit Projektplanungs- und Tiefbauunternehmen entstehen dort weitere Arbeitsplätze und tragen zur regionalen Wertschöpfung bei.

Über die WEMACOM

Die 1997 gegründete Telekommunikationsgesellschaft WEMACOM betreibt in Westmecklenburg ein umfangreiches Telekommunikationsnetz für Geschäfts- und Privatkunden. Als Regional- und City-Carrier vermarktet die WEMACOM Übertragungskapazitäten und realisiert mit Partnern den Ausbau des eigenen Glasfasernetzes. Das Telekommunikationsunternehmen ist ein Joint Venture der WEMAG AG und der Stadtwerke Schwerin GmbH.

Die WEMACOM Breitband GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der WEMACOM Telekommunikation GmbH und wurde 2016 als Infrastrukturgesellschaft eigens für die Umsetzung des geförderten Breitbandausbaus gegründet.

Über die WEMAG AG

Die Schweriner WEMAG AG ist ein bundesweit aktiver Öko-Energieversorger mit regionalen Wurzeln und Stromnetzbetrieb in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Zusammen mit der WEMAG Netz GmbH ist sie für ca. 15.000 Kilometer Stromleitungen verantwortlich, vom Hausanschluss bis zur Überlandleitung. Das Energieunternehmen liefert Strom, Gas und Netzdienstleistungen an Privat- und Gewerbekunden.

Regionale Verbundenheit, Umweltschutz und Nachhaltigkeit bestimmen das Handeln der WEMAG AG. Die WEMAG AG leistet erhebliche Investitionen in erneuerbare Energien, berät zu Fragen der Energieeffizienz und bietet die Möglichkeit der Bürgerbeteiligung über die Norddeutsche Energiegemeinschaft eG. Die WEMAG AG befindet sich seit Januar 2010 im Mehrheitsbesitz der Kommunen ihres Versorgungsgebietes.

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