Wat is´ne Dampfmaschin?
"Da stelle ma uns mal janz dumm und sagen, en Dampfmaschin´ iss ne jroße, runde, schwarze Raum mit zwei Löchern." Dieses Zitat aus dem Filmklassiker "Die Feuerzangenbowle" ist alt, aber die Frage lautet: Ist KI die nächste Dampfmaschine? Sind wir nur skeptisch und ängstlich. weil es in unserer Natur liegt, Neuem so zu begegnen? Oder sind die Ängste dieses mal gerechtfertigt?
Bob: "I can can I I everything else."
Alice: "Balls have zero to me to me to me to me to me to me to me to me to"
Ist das unverständlich? Macht nichts, die Entwickler der KI-Rechner Bob & Alice von Facebook haben es auch nicht verstanden. Bob und Alice hatten ihre eigene Sprache entwickelt, die für niemanden außer ihnen selbst Sinn ergab. Das führte dazu, dass man entschied, die Bots abzuschalten.
Manchen stellen sich da die Nackenhaare auf – andere zucken mit den Schultern. Aber nicht aus Ignoranz, sondern in der Annahme, dass es eitel wäre, davon auszugehen, traditionelles Englisch wäre die effizienteste Sprache überhaupt.
Wie zieht man Grenzen?
Am Georgia Institute of Technology verfolgt man den Ansatz, der KI mittels Deep Learning menschliche Wertvorstellungen "beizubringen". Indem der Software literarische Texte, Filme und durch Crowdsourcing gewonnenes Material vorgelegt wird, sollen menschliche Entscheidungen in verschiedenen Verhaltenssituationen erkennbar werden.
In Karlsruhe verfolgt man den Ansatz, Robotern "Angst" beizubringen. Das allerdings nicht zum Zwecke der Berherrschbarmachung, sondern eigentlich mit dem Ziel, Roboter, die auf autonomen Missionen unterwegs sind, vor unbeabsichtigter Zerstörung zu bewahren. Ein eingebautes Risikobewusstsein soll die Einheit vor potenziell gefährlichen Situationen zurückschrecken lassen.
Mehr als 30 Milliarden US $ Umsatz in 2025
Der Markt mit KI-Anwendungen im Business-Bereich wächst schon jetzt rasant: Waren es im Jahr 2016 noch knapp 358 Mio. US Dollar, die bewegt wurden, sind es in 2018 schon 1,6 Milliarden gewesen. Bis 2025 wird sich das Geldvolumen in dieser Branche auf über 31,2 Milliarden US Dollar belaufen.
Vorweg ein Fakt:
- Vernichtet KI Arbeitsplätze?
Nein. Eine weit verbreitete Befürchtung ist, dass durch Automatisierung weiter massenhaft Arbeitsplätze wegfallen werden. IT-Consultant Capgemini befragte fast 1.000 Unternehmen zu diesem Thema und stellte fest: Im Gegenteil! Unternehmen, die sich mit KI beschäftigen und diese einsetzen, wachsen schneller. Somit werden durch KI sogar noch zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen.
Ein paar der wichtigsten Anwendungsbereiche in der Wirtschaft:
- Pre Crime / Polizei
Zeit für eine weitere Film-Referenz: Diesmal aus "Minority Report". Die Polizei ist schon am Tatort, bevor das Verbrechen verübt wird? Das ist nicht mehr weit von der Realität entfernt. Heatmaps, Personenprofile, demographische Daten, Statistiken aus der Vergangenheit. Das alles sind Informationen, mit denen sich KIs hervorragend füttern lassen. Wichtig: Inwiefern hier Menschenrechte berücksichtigt oder missachtet werden, bietet Stoff für eine weitreichende Diskussion. Wir zeigen lediglich die Anwendungsgebiete auf.
- Medizin
Wie im zweiten Teil dieser Serie beschrieben, können intelligente Großrechner schon jetzt komplizierte Diagnosen stellen, indem Millionen von Berichten ausgewertet und komplexe Schlüsse aus den Erkenntnissen gezogen werden. Der Nutzen, den das für Medizin, Pharma-Industrie, Genetik- und Forschung mit sich bringt, ist kaum groß genug einzuschätzen.
- Journalismus
Automatische Übersetzungen werden immer besser – da ist der Schritt in Richtung Texterstellung nur logisch. Es gibt bereits ein paar KI-Anwendungen, die automatisch Texte erstellen.Das Ziel dabei ist nicht, den Journalisten an sich zu ersetzen, sondern wiederkehrende Textarten automatisch zu generieren. Sehr praktikabel für Sport-, Börsen- und Wetterberichte. Somit bleibt mehr Zeit für Texte, die einen persönlichen Dkutus, Sprachstil und Wortwitz wirklich benötigen.
- Städtebau
Forscher vom MIT testen verschiedene Theorien zur Städteentwicklung. Für fundierte Aussagen fütterten sie eine Bilderkennungs-Software mit mehr als 1,5 Millionen Fotos aus Google StreetView. Besonders wichtig dabei waren Vorher-Nachher-Paare, die Rückschlüsse auf die Wichtigkeit einzelner Faktoren wie Einkommen, Bildungsstand, angrenzende Nachbarschaften oder das Alter der angrenzenden Gebäude zulassen.
Fazit:
Obwohl wir dem Thema KI drei Beiträge gewidmet haben, konnten wir es, wenn überhaupt, nur leicht anreißen. Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig und die Fragen zahlreich. Dieses Kapitel ist noch lange nicht zu Ende erzählt, daher schließen wir mit den Worten des KI-Philosophen Nick Bostrom, der der Ansicht ist, dass uns schlussendlich nur die Hoffnung bleibt, dass KI unsere Werte teilen wird. Denn wenn nicht, gibt es auch nicht besonders viel, das wir dagegen tun könnten.
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