Hessisches Weiterbildungsregister: Anteil ausländischer Ärzte wächst weiterhin stetig

Wie viele Ärztinnen und Ärzte befinden sich in Weiterbildung? Um aussagefähige Zahlen  zur Weiterbildungssituation zu erhalten, hat die Landesärztekammer Hessen 2013 ein Weiterbildungsregister aufgebaut, das einmal jährlich die in Hessen tätigen Ärztinnen und Ärzte* in Weiterbildung (ÄiW) erfasst. Zum Stichtag 1. Oktober 2018 wurden 6.331 Ärzte in Weiterbildung von den Weiterbildungsbefugten einer Gebietsbezeichnung gemeldet. Im Vergleich zu den früheren Erhebungen weisen die Ergebnisse keine großen Unterschiede hinsichtlich Altersstruktur und Tätigkeitsgebiet auf. Allerdings wird eine Tendenz wie bereits in den Erhebungsjahren zuvor deutlich: Während die Mehrheit der Ärzte in Weiterbildung nach wie vor weiblichen Geschlechts ist (58 Prozent), steigt der Anteil der männlichen ÄiW kontinuierlich. „Grund für den steigenden Anteil männlicher Ärzte ist vermutlich die wachsende Zahl männlicher ausländische Ärzte; diese hat sich seit 2013 um 5 Prozentpunkte erhöht“, erklärt Dr. Dipl.- Soz. Iris Bruchhäuser, Wissenschaftliche Referentin der Stabsstelle Qualitätssicherung.

Der Altersdurchschnitt aller Ärzte in Weiterbildung in Hessen betrug 35 Jahre. Wie in den vergangenen Erhebungsjahren auch, war die Mehrheit im stationären Bereich tätig (82 Prozent). 11 Prozent arbeiteten im ambulanten Bereich; zu den 7 Prozent in „sonstigen Einrichtungen“ Tätigen zählten unter anderem Angestellte in Pharmaunternehmen oder bei einer Behörde.

Die Verteilung der Ärzte in Weiterbildung nach Fachgebieten entsprach den Vorjahren: Die Mehrheit befand sich im Gebiet Innere Medizin (27 Prozent), gefolgt von den Gebieten Chirurgie (17, Prozent) und Anästhesiologie (10 Prozent). Lediglich 7 Prozent waren im Gebiet der Allgemeinmedizin tätig. Die übrigen ÄIW wurden in der Auswertung unter „sonstige Fachgebiete“ zusammengefasst (15 Prozent). Zwar weist die Allgemeinmedizin seit 2013 kontinuierlich den höchsten Anteil an unbesetzten Weiterbildungsstellen auf (2018 waren es 69 Prozent), jedoch ist der Anteil an Befugnissen ohne ÄiW seit Erhebungsbeginn um 10 Prozentpunkte gesunken.

Außerdem zeigen die Registerdaten, dass der Anteil an Ärzten in Weiterbildung mit ausländischem Pass stetig steigt. Während im Jahr 2013 rund 17 Prozent der gemeldeten Ärzte in Weiterbildung über einen ausländischen Pass verfügten, hatten 2018 bereits 27 Prozent einen ausländischen Ausweis. Damit ist der Anteil ausländischer Ärzte in Weiterbildung seit Beginn der Erhebung um 10 Prozentpunkte gestiegen. Insbesondere der prozentuale Anteil von Nicht-EU-Bürgern hat sich seit 2013 um 17 Prozentpunkte  erhöht. Bei der Auswertung fällt auf, dass die Ärzte in Weiterbildung mit ausländischer Staatsangehörigkeit überwiegend männlichen Geschlechts sind (54 Prozent; 2013: 49%).

Woher kommen die ausländischen Ärzte in Weiterbildung? Die Mehrheit der gemeldeten ausländischen ÄiW verfügen mit 62% über eine Nicht-EU-Staatsbürgerschaft. Sie besaßen einen syrischen (13 Prozent), ägyptischen (5 Prozent) oder serbischen (5 Prozent) Pass. 38% hatten eine EU-Staatsbürgerschaft und besaßen die rumänische Staatsangehörigkeit (28 Prozent), gefolgt von Bulgarien (12 Prozent) und Griechenland (12 Prozent).

Grafiken zum Weiterbildungsregister 2018 sind auf der Website der Landesärztekammer Hessen unter „Weiterbildung“ eingestellt: https://www.laekh.de/images/Aerzte/Weiterbildung/Weiterbildungsregister/2018_Weiterbildungsregister_Statistik.pdf

*Zur besseren Lesbarkeit im weiteren Text als „Ärzte“ bezeichnet.

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