TÜV SÜD: Die Homologation von morgen braucht Digitalisierung

  • TÜV SÜD Mobility arbeitet mit NVIDIA und AVL zusammen, um die Validierung autonomer Fahrzeuge mit NVIDIA DRIVE Constellation™ zu standardisieren
  • Kooperation nutzt umfangreiche Hardware-in-the-Loop-Simulation zur Validierung autonomer Fahrzeuge durch Szenario-basiertes Testen von TÜV SÜD

Im vergangenen Jahr hat TÜV SÜD eine Kooperation mit NVIDIA und AVL GmbH gestartet, um einen Zertifizierungsprozess für hoch-/vollautomatisierte Fahrzeuge zu entwickeln. Das Ziel: Die Simulation als Methode und Freigabewerkzeug für die digitale Homologation der Zukunft zu validieren und zu etablieren. Mit seinem Konferenzbeitrag auf der GPU Technology Conference (GTC) im Silicon Valley diese Woche gibt Dr. Houssem Abdellatif, Leiter Automatisiertes Fahren und Fahrerassistenzsysteme bei TÜV SÜD Mobility, einen detaillierten Einblick in das Entwicklungsszenario der digitalen Homologation.

Die Simulation von Verkehrssituationen spielt aufgrund der Vielzahl zu testender Situationen bei der Homologation von hoch-/vollautomatisierten Fahrzeugen eine entscheidende Rolle – TÜV SÜD-Experten gehen hier von bis 100 Millionen Situationen pro vollautomatisierter Fahrfunktion aus. Zeit und Kosten für die Durchführung herkömmlicher Tests auf der Straße zur Bewertung dieser kritischen Szenarien sind nicht mehr praktikabel. Bei der zukünftigen digitalen Homologation kommen zu den etablierten Verfahren virtuelle Methoden hinzu. Die Simulationstests im erforderlichen Umfang erfordern eine enorme Rechenleistung. Dr. Abdellatif zur Partnerschaft: „In Zukunft brauchen wir eine Simulation für die Validierung und Genehmigung von autonomen Fahrzeugen, da physische Tests begrenzt und nicht skalierbar sind. Deshalb sucht TÜV SÜD nach zuverlässigen, robusten und skalierbaren Simulationstools für die Zulassung autonomer Fahrzeuge – wie NVIDIA DRIVE Constellation™.“

TÜV SÜD, NVIDIA und AVL arbeiten gemeinsam an der Validierung und Etablierung der Simulation als Werkzeug zur Entwicklung von Standards und kümmern sich so aktiv um Lösungen für die Homologation der Fahrzeuge. Dabei bewertet TÜV SÜD, ob beim Einsatz digitaler Prüfmittel stets alle Vorgaben für Homologation und Zulassung eingehalten werden. Die Definition der Sicherheitsanforderungen, exemplarisch kritischer Fahrszenarien sowie die notwendigen Bewertungskriterien sind genauso Aufgabe wie Datenanalyse und Ergebnisbericht als Grundlage für die digitale Homologation. Dazu Christian Gnandt, Leiter Fachbereich virtuelle Methoden bei TÜV SÜD: „Nur durch Qualifizierung der Simulation können die Ergebnisse zuverlässig für die Typgenehmigung herangezogen werden.“ Partner AVL kombiniert die reale und die virtuelle Welt und bildet so die Brücke zur Prüfung realer Fahrzeuge. Ihr Prüfstand für autonomes Fahren heißt AVL DRIVINGCUBE™. Zvi Greenstein, General Manager von NVIDIA: „Die Standardisierung der Validierung autonomer Fahrzeuge unter der Leitung von TÜV SÜD ist eine wichtige Initiative, die von NVIDIA unterstützt wird.“

Die digitale Homologation ist auch Top-Thema auf der GPU Technology Conference NVIDIA GTC. Im Vortrag „A Rocky Road to ADAS/AD“ erläutern Dr. Abdellatif und Projektpartner AVL die Schritte zur Zulassung vollautomatisierter Fahrzeuge. Sie werfen einen dezidierten Blick auf Themen wie die Festlegung kritischer Szenarien, den Zusammenhang zwischen physikalischem und virtuellem Testen und die Funktionale Sicherheit und nehmen dabei stets internationale Regularien zur Homologation in den Fokus. „Wir stellen uns gemeinsam der Herausforderung, wie die digitale Homologation in der Zukunft aussehen und implementiert werden kann“, sagt Dr. Abdellatif.

Garant für sichere Mobilität

TÜV SÜD begleitet die Entwicklung hochautomatisierten Fahrens als Sicherheitspartner in den verschiedensten Bereichen von Beginn an. So arbeiten die Experten beispielsweise im Projekt PEGASUS des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gemeinsam mit 16 Partnern aus Industrie und Wissenschaft an der Formulierung von Anforderungen, die an Methoden und Werkzeugen für die Absicherung von hochautomatisierten Fahrfunktionen gestellt werden müssen. Als Teil des Sonderausschusses „Fahrerassistenzsysteme“ des Bundesverkehrsministeriums gestalten TÜV SÜD-Fachleute die Überarbeitung entsprechender Normen mit.

TÜV SÜD entwickelt gemeinsam mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) einen „TÜV für Algorithmen“, betreibt zusammen mit dem Testfeldbetreiber für autonomes Fahren Baden-Württemberg und dem Karlsruher Verkehrsverbund ein Testfeld für Unternehmen und ist auch international an vielen Projekten zur Entwicklung des automatisierten Fahrens beteiligt – etwa an CETRAN (Centre of Excellence for Testing & Research of AVs der Nanyang Technology University in Singapur). TÜV SÜD-Experten sind zudem an der Entwicklung der weltweit ersten Rahmenbedingungen für die Zulassung von vollautomatisierten Fahrzeugen in Singapur beteiligt.

Über die TÜV SÜD AG

Im Jahr 1866 als Dampfkesselrevisionsverein gegründet, ist TÜV SÜD heute ein weltweit tätiges Unternehmen. Mehr als 24.000 Mitarbeiter sorgen an über 1.000 Standorten in rund 50 Ländern für die Optimierung von Technik, Systemen und Know-how. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, technische Innovationen wie Industrie 4.0, autonomes Fahren oder Erneuerbare Energien sicher und zuverlässig zu machen. www.tuev-sued.de

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