„Entscheidend ist, wie Integration vor Ort gelebt und umgesetzt wird“, betont der Erste Kreisbeigeordnete. „Es ist eine kommunale Aufgabe und eine Herausforderung.“ Im Vogelsbergkreis, fährt er fort, leben etwas mehr als 106.000 Menschen auf einer Fläche von 1400 Quadratkilometern. Etwa 7500 Menschen sind ausländischer Herkunft, das sind um die sieben Prozent. Bezogen auf die Ballungsräume ist das ein eher geringer Anteil an zugewanderten Menschen. „Bei uns hingegen ist die Frage der Mobilität eine ganz andere als in Frankfurt“, gibt Mischak ein praktisches Beispiel. „Wir müssen uns fragen, wie schafft es der junge Auszubildende, zu seinem 15 Kilometer entfernten Arbeitsplatz zu kommen, wenn der Bus nur zweimal am Tag fährt.“
Dennoch sei es wichtig, die Menschen, die in die Region gekommen sind, für den Vogelsbergkreis zu begeistern, ihnen Chancen zu eröffnen und sie gut zu integrieren. „Integration hat im Vogelsbergkreis einen hohen Stellenwert“, betont der Erste Kreisbeigeordnete. Vielfältige Initiativen seien gestartet worden, nicht nur auf politischer Ebene oder in der Verwaltung, auch viele Ehrenamtliche kümmerten sich um die zugewanderten Menschen. Unterstützt werde die Arbeit natürlich durch das WIR-Projekt des Landes, das „positive Auswirkungen auf unsere Gesellschaft hat“, so Mischak.
Dass diese Unterstützung auch in Zukunft gewährt wird, kann Wiebke Schindel, als Referatsleiterin im Sozialministerium die „oberste WIR-Koordinatorin“, vermelden. „Der neuen hessischen Landesregierung ist Integration sehr wichtig, der neue Minister schätzt ihre Arbeit sehr“, sagt Schindel an die Adresse der Koordinatoren gerichtet. Im Koalitionsvertrag sei festgeschrieben, dass die WIR-Stellen noch weiterentwickelt und vor allem auch weiter gefördert werden sollen. „Das ist ein klares Bekenntnis, dass sie Großartiges geleistet haben, das ist ein großes Lob an sie und ihre Arbeit“, so die Referatsleiterin, die sich übrigens an diesem Tag „total freut, dass wir im Vogelsbergkreis sind“. Es ist ihr Heimatkreis, sie hat viele Jahre in Alsfeld gelebt.
Auch Professor Dr. Jan Hilligardt, der Direktor des hessischen Landkreistages, würdigt die Arbeit der WIR-Koordinatoren: „Wer soll es denn sonst richten, wenn nicht die Kommunen mit Hilfe des Landes? Wenn nicht die Menschen vor Ort in den Verwaltungen? Letztendlich sind sie es, die aus den Ideen Projekte machen.“ Die Aufgaben im Bereich Integration in den Verwaltungen seien breit gefächert, deshalb sei es wichtig, dass eine Stelle – ein Integrationsbeauftragter oder der WIR-Koordinator – diese Arbeiten vernetze. „Es ist ein wichtiges Thema, das Kraft kostet“, so Prof. Hilligardt. Die WIR-Koordinatoren seien die Impulsgeber nach innen und nach außen, sie müssten die verschiedensten Menschen zusammenbringen und Mut machen, sie müssten dafür sorgen, dass aus Worten auch Taten folgen. „Das ist eine Arbeit, die gesellschaftlich ganz, ganz großen Sinn macht“, betont der Direktor des Landkreistages abschließend.
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