Land und Kommunen müssen zügig aktiv werden
Die IHK weist darauf hin, dass im saarländischen Gewerbeflächen-Informationssystem GEWISS sowie in den Flächennutzungsplänen der Kommunen zwar freie Flächen in hoher Anzahl vorhanden sind. In der Praxis werde allerdings sehr schnell deutlich, dass nur ein Bruchteil dieser Standorte tatsächlich bis zur fertigen Ansiedlungsfläche entwickelt werden kann. Mehr denn je sei deshalb nun politisches Engagement erforderlich, die wenigen geeigneten Flächen auch tatsächlich für eine gewerbliche Nutzung vorzubereiten. Zudem müssten Politik und Verwaltung noch stärker als bisher für Akzeptanz in der Bevölkerung werben.
Keine Umwidmung von planungsrechtlich gesicherten Flächen
Verschärft werde die Gewerbeflächenknappheit durch die Umwidmung von bereits planungsrechtlich gesicherten Flächen für den Wohnungsbau, den großflächigen Einzelhandel und neuerdings auch für Photovoltaik-Anlagen. Nach Beobachtung der IHK sind für solche Verwendungen bereits zahlreiche Flächen „geopfert“ worden. Die IHK appelliert daher an die Entscheidungsträger in den Kommunen, bestehende und planungsrechtlich bereits gesicherte Gewerbestandorte auch dauerhaft für produzierende Betriebe und Logistikunternehmen zu reservieren.
Vorsorge auch für Großansiedlungen schaffen
Die derzeit übliche unabgestimmte Ausweisung von jeweils eigenen und meist nur kleinen Gewerbeflächen geht laut IHK-Bericht am Markt vorbei. Für größere Ansiedlungsprojekte seien derartige Flächen in der Regel unterdimensioniert. Zudem böten sie meist nur den Mindeststandard an Infrastruktur. Aus Sicht der IHK sollten sich deshalb Politik und Verwaltung stärker dem Thema „interkommunale Gewerbegebiete“ zuwenden. Durch Bündelung der Kräfte mehrerer Kommunen stiegen die Chancen, dass Flächen mit einer notwendigen Mindestgröße und einer zukunftsfähigen Infrastruktur zu günstigeren Kosten erstellt und betrieben werden können.
Der Masterplan Industrieflächen der Landesregierung ist aus Sicht der IHK zweifelslos ein Erfolg. Namhafte Ansiedlungen, wie zuletzt die des Küchenherstellers Nobilia, konnten auf diesen Flächen realisiert werden. Was allerdings fehle, sei eine große, zusammenhängende Industriefläche (mindestens 50 Hektar) in Top-Qualität, die sofort verfügbar ist. „Wir begrüßen daher die aktuellen Aktivitäten der Landesregierung, mit einem neuen Masterplan Flächenvorsorge für weitere Industrieansiedlungen zu schaffen. Wenn das Saarland aber im Wettbewerb um Großansiedlungen erfolgreich sein will, müssen diese Flächen auch baureif zur Verfügung stehen. Hierbei ist nun Eile geboten“, so Klingen.
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