Aloys & Brigitte Coppenrath-Stiftung unterstützt Insektenburger-Startup mit 200.000 Euro

Seit dem 1. Januar 2018 erlaubt die Novel Food-Verordnung, die die Einführung neuartiger Lebensmittel in den Handel regelt, Insekten als Nahrungsmittel in Deutschland. Das Startup Bugfoundation aus Osnabrück hat im April erfolgreich Deutschlands ersten Insektenburger auf den Markt gebracht. Innerhalb eines Forschungsprojekts mit der Hochschule Osnabrück wird jetzt ihre Markteintrittsstrategie analysiert. Dafür erhalten sie eine Förderung der Aloys & Brigitte Coppenrath Stiftung von rund 200.000 Euro.

„Die Unterstützung erlaubt uns, mit verschiedenen Marketingstrategien zu experimentieren, sie in der Praxis auszutesten, im wissenschaftlichen Kontext auszuwerten und weiterzuentwickeln“, sagt Max Kultscher, Business Development Manager und Partner bei Bugfoundation. Er studiert gemeinsam mit Gründer Baris Özel Betriebswirtschaft an der Hochschule Osnabrück. Das 2014 gegründete Jungunternehmen entwickelt und vertreibt insektenbasierte Lebensmittel und hat sich mit seinem Insektenburger eine Monopolstellung in Deutschland gesichert.

Bislang gibt es jedoch keine wissenschaftliche Literatur oder Fallstudie, die sich mit der erfolgreichen Einführung und Vermarktung von Novel Foods beschäftigt. „Was erwarten Verbraucher von neuartigen Produkten? Wie und auf welchen Kanälen kann ich die Konsumenten am besten erreichen und wie sieht eine gute Preisstrategie aus, wenn es noch keine Konkurrenz gibt? Das sind alles offene Fragen, mit denen wir uns in dem Forschungsprojekt auseinandersetzen“, erklärt Projektleiterin Prof. Dr. Karin Schnitker von der Hochschule. Das Ziel: „Wir hoffen, ausreichend Erfahrung und Kenntnisse zu sammeln, um anderen Startups aus der Lebensmittelbranche den Einstieg in den Markt zu erleichtern“, so Kultscher.

Die Aloys & Brigitte Coppenrath Stiftung fördert erfolgversprechende Startup-Projekte aus der Wirtschaftsregion Osnabrück. „Wir finden es ausgesprochen spannend, ob sich zum einen Ernährungsgewohnheiten langfristig verändern lassen und zum anderen, ob ein solch wirklich neues Produkt helfen kann, die Nahrungsmittelproduktion insgesamt verträglicher zu machen“, erläutert Stifterin Brigitte Coppenrath die großzügige Förderung. Stiftungsvorstand Andreas Pache ergänzt: „Für solch ein ambitioniertes Projekt braucht es neben der Idee Mut, Gründergeist und Durchhaltevermögen. Das sehen wir alles bei der Bugfoundation.“

„Wir möchten an der Hochschule mit unserer Lehr-Lernkultur die Basis für solche innovativen und mutigen Gründungen schaffen“, sagt Hochschulpräsident Prof. Dr. Andreas Bertram. „Umso mehr freuen wir uns, dass mit Hilfe der guten Praxiskontakte unserer Lehrenden die Förderung durch die Aloys und Brigitte Coppenrath-Stiftung zustande kommt und Ideen weiter vorangetrieben werden können.“

Das Forschungsprojekt „Best Practice – Die erfolgreiche Markteinführung von Novel Food Produkten am Beispiel insektenbasierter Lebensmittel in Deutschland“ läuft noch bis 2020.

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