Im Vergleich zu einer früheren Befragung aus 2015 hat die Bekanntheit von BIM bei SHK-Installateuren in Europa deutlich zugenommen. Vor allem in Deutschland ist die Steigerung beachtlich (um 17 Prozent). Überdies hat sich hierzulande der Anteil der SHK-Installateure, die BIM zumindest dem Hörensagen nach kennen, in den letzten drei Jahren mehr als verdoppelt: Mittlerweile ist BIM jedem dritten deutschen SHK-ler ein Begriff.
Allerdings: Der Anteil der deutschen SHK-Installateure, die BIM tatsächlich schon anwenden, ist recht gering – ähnlich wie im Nachbarland Belgien, wo die SHK-Profis aber ebenfalls immer mehr auf BIM aufmerksam werden (+12 Prozent mehr Bekanntheit als 2015). Im baulich eher konservativen Frankreich dürfte sich die dort ebenfalls noch niedrige Verwendung von BIM vielleicht schon bald ändern:
Auch hier hat sich die Bekanntheit von BIM in der Branche binnen drei Jahren verdoppelt (um 12 Prozent auf ein Viertel der französischen Heizungs- und Sanitärhandwerker). Dabei dürfte die bevorstehende gesetzliche Einführung einer BIM-Verpflichtung in allen öffentlichen Projekten der Grande Nation eine nicht unwesentliche Rolle gespielt haben.
In Polen ist das SHK-Interesse an BIM dagegen noch ähnlich überschaubar wie drei Jahre zuvor (mit +5 Prozent Zunahme an Bekanntheit). Auch in den Niederlanden und Großbritannien sind die Wachstumsraten bei der BIM-Bekanntheit niedrig – doch aus anderen Gründen: In diesen Ländern hat BIM die erfolgreiche Markteinführung schon fast hinter sich, selbst auf dem SHK-Sektor.
Aktuell kennen 67 Prozent der holländischen und 40 Prozent der britischen SHK-Handwerker das digitale Planen und Bauen mit BIM – schließlich werden sie am Markt auch am häufigsten damit konfrontiert. In den Niederlanden arbeiten 18 Prozent der SHK-Betriebe schon jetzt mit BIM (ein für die europäische SHK-Landschaft beachtlicher Anteil, der mit der hohen Verwendung bei den niederländischen Architekten (63 Prozent!) korrespondiert).
Bekanntheit Ist der erste Schritt Richtung Nutzung
Auch wenn es bis zur europaweiten Marktdurchdringung von BIM noch ein weiter Weg sein dürfte: Die wachsende Bekanntheit von BIM bei SHK-Installateuren ist bereits der erste Schritt in Richtung praktische BIM-Anwendung: Schließlich dürfte auch die Marktnachfrage in den nächsten Jahren zunehmen und damit auch die Notwendigkeit sich in BIM einzuarbeiten, um als Auftragnehmer in BIM-basierten Projekten überhaupt in Frage zu kommen.
Fehlende BIM-Kompetenzen werden in Ausschreibungen im kommenden Jahrzehnt immer öfter ein Ausschlusskriterium sein – vor allem im Neubau. In den BIM-Pioniermärkten UK und Niederlande berichten bereits heute die befragten BIM-Anwender, dass BIM in vielen ihrer Projekte eine Voraussetzung für den Zuschlag war. Vor allem große Installationsfirmen, die im Nichtwohnungsbau und aufwendigeren Neubau tätig sind, freunden sich daher derzeit verstärkt mit BIM an. Doch auch kleine Mittelständler sollten auf BIM frühzeitig vorbereitet sein: Installationsfirmen, die Lösungen für BIM-Projekte parat haben, dürften mittelfristig einen handfesten Wettbewerbsvorteil haben.
Hintergrund
BauInfoConsult ist ein auf die Bau- und Installationsbranche spezialisiertes Marktforschungsinstitut. Die Informationen zu den europäischen Trends in der Installationsbranche basieren auf den quartalsweisen Befragungen im europäischen SHK- und Elektroinstallationshandwerk, die von der USP Marketing Consultancy-Gruppe, zu der auch BauInfoConsult gehört, viermal im Jahr veröffentlicht werden. Für diese beiden internationalen Untersuchungen werden jährlich ca. 9.600 Installateure aus dem SHK-Bereich und aus der Elektroinstallationsbranche aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, Belgien und Polen befragt. In jeder Ausgabe steht ein anderer aktueller Trend im Fokus. In der aktuellen Q1 2018-Ausgabe geht es vor allem um den Stand der BIM-Adoption in der europäischen SHK-Branche.
Der Bericht kann bei BauInfoConsult käuflich bezogen werden. Mehr Informationen erhalten Sie von Alexander Faust und Christian Packwitz unter 0211 301 559-10 oder per E-Mail an info@bauinfoconsult.de.
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