- Finanzminister Schäfer besucht Hessische Zentralstelle für Grunderwerbsteuer
- Erster Neubau für ein Finanzamt in Hessen seit 10 Jahren
- Rund 40 Beschäftigte können bereits jetzt heimatnah arbeiten
„Alles aus einer Hand: Das ist die Idee hinter der Hessischen Zentralstelle für Grunderwerbsteuer. Nach und nach gehen alle Aufgaben und Fragen rund um die Erhebung der Grunderwerbsteuer in ganz Hessen über auf die Zentralstelle. Das macht unsere Arbeit noch effektiver. Und weil wir die Zentralstelle nach Lauterbach in den schönen Vogelsberg gelegt haben, kommen dort rund 100 Arbeitsplätze an. Wir unterstützen damit bewusst eine Region abseits der großen Ballungszentren und wollen eben die Arbeit zu den Menschen und in die Heimat bringen. Das ist das Ziel einer Strukturreform der Finanzverwaltung, an der wir intensiv arbeiten. In Lauterbach kann man ganz anschaulich erleben, was das bedeutet“, sagte Hessens Finanzminister Dr. Thomas Schäfer heute bei seinem Besuch in der Zentralstelle in Lauterbach. „Kolleginnen und Kollegen, die jahrelang weite Anfahrtswege in Kauf nehmen mussten, können jetzt heimatnah arbeiten. Und sie tun dies gut, motiviert und mit Erfolg!“
Für die zentrale Bearbeitung von Fällen der Grunderwerbsteuer für ganz Hessen wurde zu Jahresbeginn im Finanzamt Alsfeld-Lauterbach, in der Verwaltungsstelle Lauterbach, die Hessische Zentralstelle für Grunderwerbsteuer (HZG) eingerichtet. Rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind dort bereits beschäftigt. Sie haben schon von 13 Finanzämtern die Zuständigkeit für die Grunderwerbsteuer übernommen. Von 15 weiteren Ämtern werden die Aufgaben übertragen, wenn die HZG vollständig ausgebaut ist und über rund 100 Beschäftigte verfügen wird.
„Alles unter einem Dach: Diesem Ziel sind wir heute einen wichtigen Schritt näher gekommen, denn der Vertrag über die Errichtung eines Neubaus für das Finanzamt, den wir dann anmieten werden, ist unterzeichnet. In ihm werden nicht nur die dann rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Zentralstelle, sondern alle rund 160 Beschäftigten der Steuerverwaltung in Lauterbach unterkommen und moderne Arbeitsplätze vorfinden“, sagte Finanzminister Schäfer. „Auch für unsere Kunden wird sich das auszahlen. Bislang ist unsere Finanzservicestelle in unserem denkmalgeschützten Gebäude in der Bahnhofstraße nur über eine Treppe zu erreichen. Im Neubau erwartet sie dann ein barrierefreier Zugang zu einem hellen, modern gestalteten Kundenbereich.“
„In Lauterbach entsteht in den kommenden beiden Jahren der erste Neubau für ein Finanzamt in Hessen seit 10 Jahren. Das ist unser klares Bekenntnis zum Standort Lauterbach und für unser Engagement im ländlichen Raum. Denn auch an anderen Standorten werden wir die Strukturreform dafür nutzen, Ausstattung und Unterbringung zu modernisieren“, betonte der Finanzminister.
Mit dem Fuldaer Unternehmen Werner Projektentwicklung GmbH konnte ein kompetenter Partner aus der Region als Investor gefunden werden. Das Unternehmen wird das Gebäude in der Schillerstraße 15 in Lauterbach errichten, das Land dieses dann vom Investor mieten. Baubeginn soll im Frühjahr 2019 sein. Bereits für Ende 2020 ist die Übergabe des neuen Gebäudes an das Land geplant. Bislang ist das Finanzamt in Lauterbach auf 5 Standorte verteilt.
Auf das per Anzeige publizierte Mietgesuch des Landes für die Unterbringung an einem Standort gingen insgesamt fünf Angebote ein. Das Land hat sich dann für das wirtschaftlichste der prüffähigen Angebote entschieden: für die Werner Projektentwicklung GmbH.
Richard Nüchter, Geschäftsführer der Werner Holding GmbH, sagte: „Wir sind uns bewusst, dass auf dieses Projekt bestimmt mit besonderem Interesse geblickt werden wird. Wir freuen uns auf diese Blicke! Ebenso freuen wir uns auf die weitere Zusammenarbeit mit allen Partnern, die bislang reibungslos verlief. Ich denke, dass ein Neubau dieser Größenordnung etwas Besonderes und gut für Lauterbach ist und bin froh, dass wir als Unternehmen aus der Region diesen Bau errichten dürfen.“
„Alles aus einer Hand und unter einem Dach: Diesem Ziel kommen wir in Lauterbach immer näher“, freute sich Finanzminister Schäfer. „Bedanken möchte ich mich auch bei den Kommunalpolitikern vor Ort. Sie unterstützen uns bei unseren Plänen. Auf dieses Miteinander über Parteigrenzen hinweg sind wir alle angewiesen. Land hat Zukunft – wenn jeder seinen Teil dazu beisteuert.“
Der Landrat des Vogelsbergkreises, Manfred Görig, war ebenfalls vor Ort in der HZG: „Arbeit in die Heimat und zu den Menschen bringen – das ist nicht nur das Ziel des Finanzministers, dafür steht auch die Vogelsberger Kreispolitik. Ich begrüße es daher außerordentlich, dass dank der Reform der Hessischen Steuerverwaltung die Finanzämter im ländlichen Raum gestärkt werden sollen. Alleine in Lauterbach werden dadurch rund 100 neue Arbeitsplätze entstehen. Das stärkt nicht nur den ländlichen Raum, das ist vor allem auch ein enormer Vorteil für die Beschäftigten. Jahrelang mussten sie pendeln, zum Teil lange Anfahrtswege in Kauf nehmen, jetzt endlich können sie dort arbeiten, wo sie leben. Es ist ein wichtiges Signal, wenn Landesbehörden in die Fläche gehen – andere dürften dem Beispiel der Steuerverwaltung gerne folgen.“
Auch Lauterbachs Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller freute sich: „Die Ankündigung von Herrn Finanzminister Dr. Thomas Schäfer im Jahr 2017 zur Verlagerung der Hessischen Zentralstelle für Grunderwerbsteuer und dem damit verbundenen Neubau des Finanzamts in Lauterbach war seinerzeit schon eine gute Nachricht für die Stadt. Für mich wird damit wieder deutlich, dass der Minister sein Versprechen wahr macht und einen großen Beitrag zur Stärkung der ländlichen Region leistet. Noch stärker wiegt für mich auch der Punkt, dass mit dieser Vertragsunterzeichnung qualifizierte Arbeitsplätze in unserer Stadt und der Region geschaffen werden“, so Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller. „Mit diesem Dienstleistungszentrum wird ein weiterer ‚Leuchtturm‘ für die Region und für die Zukunftsfähigkeit der Stadt Lauterbach geschaffen“, so Vollmöller weiter. Der Bürgermeister wünscht dem Land Hessen und allen Verantwortlichen für die zeitnahe Umsetzung eine glückliche Hand.
Das ist Arbeit zu den Menschen und in die Heimat bringen
„Arbeit in die Heimat und zu den Menschen bringen: Das möchte ich mit der Reform unserer Steuerverwaltung erreichen. Finanzämter im ländlichen Raum sollen gestärkt und aufgewertet werden – mit 500 Arbeitsplätzen. Wir bündeln Aufgaben und vergeben sie gezielt an Ämter abseits der Zentren. Die Verwaltung gewinnt durch die Zentralisierung weiter an Effektivität, die den Bürgerinnen und Bürgern zugutekommt. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entstehen neue Beschäftigungs- und Karrieremöglichkeiten. Ganz praktisch heißt das auch: Beschäftigte können oft näher am Wohnort einen attraktiven Arbeitsplatz finden und müssen weniger weit pendeln. Und das 500-mal in ganz Hessen“, sagte Finanzminister Schäfer.
„Die Rückmeldungen unserer Beschäftigten zeigen, dass sie auf solch ein Zeichen nur gewartet haben. Es gelingt bestens, die Arbeitsplätze in der Region zu besetzen. Dies geschieht natürlich im Einvernehmen mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Daran halten wir weiterhin fest. Niemand wurde oder wird gegen seinen Willen versetzt. Wir bringen die Arbeit damit auch dorthin, wo wir dauerhaft guten Nachwuchs für die Steuerverwaltung gewinnen können. Davon profitieren die Mitarbeiter und letztendlich die gesamte ländliche Region. Hessinnen und Hessen haben überall im Land sichere, attraktive und hochwertige Arbeitsplätze verdient“, erklärte Schäfer.
„Wenn im Dorf der letzte Metzger zumacht, der Weg zum nächsten Arzt immer weiter wird und der Betrieb einer Gastwirtschaft nicht mehr viel abwirft, dann fragen sich zu Recht auch viele Hessinnen und Hessen, wie viel Zukunft das Leben auf dem Land noch hat. ‚Land hat Zukunft – Heimat Hessen‘ heißt deshalb eine Initiative der Landesregierung, zu der wir als Steuerverwaltung unseren Teil beitragen, denn ich glaube an die Zukunft der ländlichen Räume“, so der Finanzminister. „500 Arbeitsplätze sind auf ganz Hessen gerechnet vielleicht nicht viel, aber für die profitierenden Kommunen sind 20 oder 30 Arbeitsplätze mehr – erst recht 100 wie in Lauterbach – eine deutliche Stärkung und für viele Familien ein Gewinn an Lebensqualität, Sicherheit und Perspektive. Mit der fortschreitenden Technik ist es eben auch möglich, Ämter abseits der großen Städte mit der Erfüllung regionaler oder gar landesweiter Aufgaben zu betrauen. Unsere Beschäftigten dort schaffen das allemal.“
Weitere Informationen zur Strukturreform, etwa Präsentationen und einen Erklärfilm, finden Sie auf:
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