Die Herausforderungen der Unternehmen sind im Wandel: Neue Geschäftsmodelle entstehen und bestehende müssen sich schnell ändern, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die dabei anfallenden Datenmengen steigen kontinuierlich und können zielgerichtet analysiert, klassifiziert und bewertet werden, um noch bessere unternehmerische Entscheidungen zu treffen. Die Digitalisierung mit all ihren Facetten erfordert von den Nachwuchskräften ganz neue Fähigkeiten, auf die sie als Führungskräfte von morgen vorbereitet werden müssen. Die Graduate School Ostwürttemberg bietet mit dem Masterstudiengang General Management, der den Themenschwerpunkt Digitalisierung in allen Fächern integriert, zeitgemäße Voraussetzungen für die Studierenden. Dr. Alexandra Jürgens, Geschäftsführerin der Graduate School Ostwürttemberg, und Studiendekan Prof. Dr. Ingo Scheuermann erläutern im Interview, welche Bedeutung die Digitalisierung in den Unternehmen einnimmt und wie diese neuen Herausforderungen durch vertiefte Kenntnisse in Querschnittskompetenzen des berufsbegleitenden Angebots gemeistert werden können.
In welchen Bereichen der Unternehmen macht sich die Digitalisierung am meisten bemerkbar?
Prof. Dr. Ingo Scheuermann: Die Digitalisierung verändert alle Lebensbereiche, von der industriellen Produktion über die Energieversorgung bis hin zu Bildung und Gesundheit. Sie betrifft jeden von uns – privat und beruflich. In der digitalen Welt bestellen Bauern ihr Saatgut übers Smartphone, Dorfkinder lernen Mathe mithilfe von Laptops und Berufstätige kaufen online ein und lassen sich die Lebensmittel an die Haustüre liefern. Intelligente Maschinen nehmen uns die Arbeit ab, Häuser, Arbeitsplätze, Autos und Städte werden immer smarter. Für die Unternehmen bedeutet das, dass sie sich in einem transparenten Markt stärker differenzieren müssen und deshalb nach kundengerechten Dienstleistungen suchen, die sie einzigartig machen. Letztlich steht die User-Experience, ein einmaliges Kundenerlebnis, zunehmend im Mittelpunkt der Unternehmen.
Dr. Alexandra Jürgens: Die weltweite Digitalisierung macht unser Leben komplexer. Sie verändert Kultur und Kommunikation und bietet dadurch eine Vielzahl an Chancen. Es entstehen neue Berufs- und Kommunikationswelten sowie neue Lehr- und Lernmöglichkeiten. Das Lernen mit digitalen Medien erhält derzeit umfassend Einzug in die Hochschulen, in einigen Jahren lernen wir vielleicht auch mit Bots, die Fallstudien oder Lernsituationen simulieren.
Welchen Einfluss hat der Megatrend Digitalisierung auf die Aus- und Weiterbildung der Nachwuchskräfte in Deutschland?
Prof. Dr. Ingo Scheuermann: Die Herausforderungen der Führungskräfte sind im Wandel: Teams werden nicht nur internationaler, sondern auch heterogener und interdisziplinärer. Die verfügbaren Datenmengen steigen immer weiter an und müssen zielgerichtet ausgewertet sowie für unternehmerische Entscheidungen nutzbar gemacht werden. Neue Geschäftsmodelle entstehen in kürzester Zeit. Das sind nur drei Beispiele von steigenden und veränderten Anforderungen an die Führungskräfte von morgen.
Wie integrieren Sie den Themenschwerpunkt Digitalisierung für die Studierenden in den berufsbegleitenden Masterstudiengang General Management?
Dr. Alexandra Jürgens: Das Curriculum im Masterstudiengang General Management fokussiert den Themenschwerpunkt Digitalisierung künftig in allen Modulen. Letztlich schreiben wir Betriebswirtschaftslehre neu und haben uns bei jedem Modul gefragt, welche neuen Themen- und Problemfelder wir im Rahmen der Digitalisierung integrieren müssen. Neben dem nötigen betriebswirtschaftlichen Handlungswissen werden die Studierenden zum Umgang mit Technologien und Werkzeugen der Datennutzung in Prozessen und innovativen Geschäftsmodellen befähigt. Auch bei den Wahlfächern mit Themen wie interdisziplinäres Projektmanagement, Psychologie und Wirtschaft sowie Intercultural Management rücken die neuen Kompetenzfelder im digitalen Zeitalter verstärkt in den Mittelpunkt.
Wen genau sprechen Sie mit dem Studienangebot an?
Prof. Dr. Ingo Scheuermann: Grundsätzlich sprechen wir Akademiker aller Fachrichtungen mit einem abgeschlossenen Hochschulstudium an, die nach dem Berufsabschluss in der Regel auch eine zweijährige Berufspraxis gesammelt haben. Eine Neuerung im Studienablauf ist, dass Studierende mit wirtschaftswissenschaftlichem Erststudium die Möglichkeit haben, zwei Fächer, nämlich General Management sowie Rechnungswesen und Bilanzierung, durch zusätzliche Wahlfächer zu substituieren. So können die individuellen Neigungen und Bedürfnisse der Masterstudierenden noch besser berücksichtigt werden.
Wie fließt der internationale, interkulturelle Aspekt in das MBA-Studium mit ein?
Dr. Alexandra Jürgens: Neben der Anwendungsorientierung steht beim berufsbegleitenden Masterstudium General Management im zweiten Semester auch eine Auslandsstudienwoche an. Bei diesem Kernelement der internationalen Ausrichtung wird ein Modul des Curriculums vor Ort an einer Partneruniversität gelehrt. Zusätzlich lernen die Studierenden während dieser Zeit die regionalen und kulturellen Gegebenheiten sowie die Wirtschaft besser kennen. In den vergangenen Jahren war die Auslandsstudienwoche beispielsweise in Kroatien, Ungarn oder Russland.
Information:
Master General Management – regional, zeitgemäß, individuell.
Das berufsbegleitende Masterstudium General Management wird als kooperatives Projekt der Hochschule Aalen und der Dualen Hochschule in Heidenheim unter dem Dach der Graduate School Ostwürttemberg (GSO) angeboten. Ziel ist es, den Führungskräftenachwuchs für Unternehmen der Region Ostwürttemberg zu stärken. Der Studiengang dauert in der Regel vier Semester, wobei das vierte Semester der Masterarbeit gewidmet wird. Die Vorlesungen finden immer freitags und samstags im Wechsel in Aalen oder Heidenheim statt. Lehrveranstaltungen und Prüfungen werden sowohl in Deutsch als auch in Englisch durchgeführt. Im zweiten Semester findet die Auslandsstudienwoche statt.
Mehr Informationen über den Masterstudiengang General Management finden Sie auf der Homepage der Graduate School Ostwürttemberg unter www.gsocampus.de.
Über die Graduate School Ostwürttemberg GmbH:
Die Graduate School Ostwürttemberg GmbH wurde im Jahr 2010 als gemeinnützige GmbH gegründet mit dem Ziel, die berufliche Weiterbildung in der Region Ostwürttemberg zu fördern und insbesondere ein berufsbegleitendes Studienangebot zur Stärkung des Führungskräftenachwuchses der Region anzubieten. Unter dem Dach der Graduate School Ostwürttemberg werden die fünf berufsbegleitenden Masterstudiengänge Digital Business Management, General Management, Personalentwicklung & Bildungsmanagement, Technikmanagement und Wirtschaftsingenieurwesen angeboten. Die interdisziplinären, innovativen und praxisbezogenen Studienangebote, werden von den drei renommierteren Hochschulen, der Hochschule Aalen, der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd sowie der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Heidenheim zu einem weit über die Region hinaus bekannten Erfolgskonzept gebündelt.
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