Das bayerische Braugewerbe ist unverändert mittelständisch strukturiert. Familiengeführte Traditionsbetriebe prägen das Gesicht der Branche. „Bei uns gibt es keine großen Stabsstellen, an die man die Erfüllung der unzähligen Dokumentationspflichten und anderer, vielfältiger bürokratischer Auflagen delegieren könnte“, beschreibt Georg Schneider, Präsident des Bayerischen Brauerbundes, die Situation seiner Kollegen. Selbst die Inanspruchnahme zahlreicher, auf den Mittelstand zugeschnittener Fördermöglichkeiten sei oft so kompliziert, dass viele gerade mittelständische Brauer sich gar nicht erst an eine Beantragung trauen würden.
Hier versucht der Bayerische Brauerbund, der die Interessen der über 620 Brauereien im Freistaat vertritt, nun Abhilfe zu schaffen.
An seiner Seite weiß er dabei den mittelfränkischen Landtagsabgeordneten Walter Nussel, der vor knapp einem Jahr, am 14. Februar 2017 durch den Ministerpräsidenten und die Bayerische Staatsregierung zum „Beauftragten für Bürokratieabbau “ ernannt wurde.
Ob Regelungen des Arbeits- und Sozialrechts, des Brand- oder Verbraucherschutzes, steuerrechtliche Aufbewahrungspflichten oder Fördermöglichkeiten: Im Rahmen einer Umfrage unter seinen Mitgliedern wird der Bayerische Brauerbund in den nächsten Wochen erfragen, wo die Brauer der bürokratische Schuh drückt. Die Ergebnisse der Umfrage werden zusammengestellt und der Geschäftsstelle des Beauftragten für Bürokratieabbau übergeben.
Oft hätten als Gängelung empfundene bürokratische Vorgaben ihren Ursprung im Bund oder bei der EU, aber auch auf Landesebene besteht Handlungsbedarf, erläutert Nussel. Deshalb sagt er den bayerischen Brauern seine Unterstützung zu: Unsere Brauereien sollen ihre Kraft für das Brauen guter Biere, nicht für Bürokratie einsetzen, so Nussel und Schneider übereinstimmend.
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